[FOTOS] Vollbrand bei Biogasanlage – Feuerwehr im Großeinsatz mit über 100 Einsatzkräften

Dichter Rauch quoll aus dem Maschinenhaus der Biogasanlage. Foto: © Christian Licha

Maroldsweisach / Voccawind, Lkr. Haßberge. Ein Großeinsatz forderte insgesamt weit über 100 Einsatzkräfte aus neun Freiwilligen Feuerwehren am Montagnachmittag im Maroldsweisacher Ortsteil Voccawind. Das Maschinenhaus einer Biogasanlage brannte lichterloh. Der Sachschaden ist immens, die Polizei schätzt ihn auf etwa 100.000 Euro bis 150.000 Euro. Auf der B 279 am Ortsausgang Richtung Ebern kam es auch zu einer teilweisen Straßensperrung. Dort befand sich nämlich der Bereitstellungsraum für die Einsatzfahrzeuge, an dem der Verkehr wechselweise einspurig vorbei geleitet wurde.

Zu dem Einsatz in Voccawind war ein Großaufgebot der umliegenden Feuerwehren alarmiert. Foto: © Christian Licha

Gegen 16:15 Uhr entdeckte ein benachbarter Landwirt das Feuer auf dem Aussiedlerhof, der auf einer Anhöhe nördlich der Bundesstraße liegt. Laut dem Mitteiler schlugen zu diesem Zeitpunkt schon die Flammen aus den Fenstern des Gebäudes. Die Integrierte Leitstelle (ILS) Schweinfurt alarmierte daraufhin die Feuerwehren aus Maroldsweisach, Ermershausen, Ditterswind, Hafenpreppach, Geroldswind, Pfarrweisach, Burgpreppach, Zeil und dem thüringischen Heldburg sowie die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UG ÖEL). Die bereits wenige Minuten nach dem Alarm ersteintreffende Feuerwehr Ermershausen bestätigte die Lage. Das Maschinenhaus stand in Vollbrand und dichte Rauchwolken zogen in den Himmel.

Die Feuerwehr war gut gewappnet. Über 30 Atemschutzgeräteträger standen bereit. Foto: © Christian Licha

Mit einem Dutzend Atemschutzgeräteträger gelang es nach relativ kurzer Zeit dem Brand Herr zu werden. Dabei waren die Feuerwehren gut gerüstet. “Insgesamt standen uns über 30 Atemschutzgeräteträger aus den verschiedenen Wehren zur Verfügung”, sagte André Grüner, der Kommandant der Feuerwehr Maroldsweisach, der auch als Einsatzleiter fungierte. Unterstützung kam auch mit dem Gerätewagen Atemschutz der Zeiler Feuerwehr, dessen Mannschaft für einen reibungslosen Ablauf sorgte. Während den Löscharbeiten musste das Brandgut ins Freie gebracht werden und zum Schluss das Maschinenhaus mit einer Wärmebildkamera nach eventuell noch versteckten Glutnestern abgesucht werden.

Mit diesem Tankzug eines einheimischen Landwirts standen für den Notfall 28.000 Liter Löschwasser bereit. Foto: © Christian Licha

Da der Einsatzort etwas Abseits vom Dorf lag, mussten größere Strecken Schlauchleitungen verlegt werden. Insgesamt betrugen diese über 500 Meter zu zwei verschiedenen Hydranten, wie Grüner berichtete.  Ein Konzept der Marktgemeinde Maroldsweisach, wie es auch eines im benachbarten Pfarrweisach gibt, sieht vor, dass örtliche Landwirte für besondere Schadensereignisse Löschwasser in großen Tanks für die Feuerwehr bereithalten. Für den Notfall war deshalb auch ein Tankzug mit 28.000 Liter Wasser in Bereitschaft, den ein landwirtschaftlicher Betrieb zur Verfügung stellte. Schlussendlich reichten jedoch die Wassermengen aus, die aus den Hydranten gefördert wurden.

Das lose Brandgut schaffte die Feuerwehr aus dem Maschinenhaus ins Freie. Foto: © Christian Licha

Ebenfalls vorsorglich war eine Drehleiter alarmiert. Diese kam über die Landesgrenze hinweg aus dem 14 Kilometer entfernten Heldburg im Landkreis Hildburghausen, musste jedoch dann doch nicht eingreifen. Die Kreisbrandinspektion unterstütze den Einsatz mit ihren Führungskräften, von denen Kreisbrandrat Ralf Dressel, Kreisbrandinspektor Andreas Franz und die Kreisbrandmeister Simone Halbig, Johannes Hauck und Nico Sonnefeld in das Geschehen mit eingebunden waren. Das Rote Kreuz war mit Wolfgang Brühl, dem Einsatzleiter Rettungsdienst, und einem Rettungswagen ebenfalls vor Ort, wobei sich die Tätigkeit erfreulicherweise auf die sanitätsdienstliche Absicherung beschränkte. Nach gut drei Stunden war der Einsatz auch für die letzte Feuerwehr beendet.

Vollständig ausgebrannt ist der Schaltschrank und weitere Installationen im vorderen Bereich des Gebäudes. Der hinter einer Brandschutzmauer stehende Motor war glücklicherweise nicht betroffen. Foto: © Christian Licha

Wie es zu dem Brandausbruch kam ist Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen. Ein Beamter der Polizeiinspektion Ebern sagte, dass bislang die Ursache unbekannt sei. Es wird aber vermutet, dass wohl ein technischer Defekt der Auslöser war. Auch wenn der Sachschaden sich im sechsstelligen Bereich bewegt, er hätte noch weitaus höher ausfallen können. Das Herz der Biogasanlage, der Motor, war nämlich nicht von dem Feuer betroffen. Dafür sorgte eine Brandschutzmauer im Maschinenhaus, die den Brand auf den Schaltschrank und ähnliche elektrische Installationen im vorderen Bereich des Gebäudes beschränkte.