[FOTOS] Bundesstraße 303 durch brennende Heuballen stundenlang blockiert

Starker Rauch breitete sich rund um die Einsatzstelle aus: Foto: Timo Scheuring/Feuerwehr Marktsteinach

Riedbach / Kreuzthal, Lkr. Haßberge. Komplett gesperrt war die B303 am Samstagvormittag auf Höhe von Kreuzthal. Dort kam es zu einem Großeinsatz der Feuerwehr bei dem mehrere Heuballen auf der Straße brannten.

Kurz nach 9 Uhr befuhr ein junger Mann mit dem Kleinlaster eines Handwerksunternehmens aus dem östlichen Landkreis Rhön-Grabfeld die Bundesstraße in Richtung Coburg. Etwa 100 Meter vor der Ausfahrt Kreuzthal machten ihn andere Verkehrsteilnehmer darauf aufmerksam, dass mit seiner Ladung etwas nicht stimmt. Die zwölf Quaderballen Heu, die der 24-jährige Fahrer kurz zuvor bei einem Landwirt in Abersfeld (Lkr. Schweinfurt) abholte, standen in Flammen. Erste Löschversuche des Mannes scheiterten, so dass er geistesgegenwärtig reagierte und die Heuballen kurzerhand auf der Fahrbahn abkippte. Damit wurde zumindest ein Schaden an dem Nutzfahrzeug vermieden.

Die B303 war für über drei Stunden komplett blockiert. Foto: © Christian Licha

Die Integrierte Leitstelle (ILS) Schweinfurt alarmierte die Feuerwehren Kreuzthal, Mechenried, Kleinsteinach und Humprechtshausen sowie die Atemschutzgruppe Riedbach und aus dem Nachbarlandkreis Schweinfurt die Feuerwehren aus Marktsteinach, Löffelsterz und Abersfeld. Nach der Erkundung der ersteintreffenden Einsatzkräfte zeichnete sich ein größeres Szenario ab, so dass zusätzlich noch die Feuerwehr Hofheim nachalarmiert wurde. Insgesamt waren gut 80 Frauen und Männer im Einsatz. Kreisbrandinspektor Thomas Neeb (Haßberge) und Kreisbrandmeister Horst Klopf (Schweinfurt) machten sich vor Ort ebenfalls ein Bild der Lage, nachdem die Erstalarmierung mit dem Einsatzstichwort “B3 – Brand landwirtschaftliches Fahrzeug” erfolgte. Im Einsatz war ebenfalls ein Rettungswagen des Roten Kreuzes, dessen Besatzung aber nicht eingreifen musste. Verletzte gab es keine.

Mühsam mussten nach und nach letzte Glutnester gelöscht werden. Foto: © Christian Licha

Ein starker Rauch breitete ich rund um die Einsatzstelle aus. Um effektiv vorgehen zu können, wurde ein Netzmittel als Zusatz zum Löschwasser verwendet, das die Oberflächenspannung des Wassers herabsetzt. “Mit mehreren Trupps Atemschutzgeräteträger hatten wir das Feuer schnell unter Kontrolle”, sagte der Hofheimer Kommandant Dirk Häusinger, der auch als Einsatzleiter fungierte. Mühsam mussten die Heuballen anschließend ausgebreitet werden, damit auch noch die letzten Glutnester abgelöscht werden konnten. Unterstützung kam dabei von dem Abersfelder Landwirt, der mit seinem Traktor das Brandgut zum Löschen ausbreitete und anschließend auf zwei Kleinlaster und einem Bulldog-Anhänger auflud. Mangels einer direkten Wasserversorgung vor Ort mussten die wasserführenden Einsatzfahrzeuge mehrere Male nachtanken. In Kreuzthal hatte die dortige Feuerwehr dazu eine Löschwasserentnahmestelle an einem Hydranten am Dorfgemeinschaftshaus eingerichtet. Insgesamt wurden rund 20.000 Liter Wasser für den Einsatz benötigt.

Nützliche Dienste leistete der Warnleitanhänger der Feuerwehr Hofheim, den der Feuerwehrverein erst vor kurzem aus Eigenmitteln beschafft hat. Foto: © Christian Licha

Der Verkehr wurde für über drei Stunden über die Staatsstraße 2266 und die Kreisstraße SW 4 durch die Ortschaften Kreuzthal und Abersfeld umgeleitet. Eine wertvolle Hilfe war hierbei der Warnleitanhänger der Feuerwehr Hofheim, den der Feuerwehrverein auf eigene Kosten erst vor kurzem angeschafft hat. Im Verlauf des Einsatzes kam es auch noch zu einem kleinen Auffahrunfall zwischen einem Motorrad und einem Pkw auf der Umleitungsstrecke nahe Kreuzthal. Mit einem Mannschaftsbus sicherte die Hofheimer Feuerwehr kurzzeitig den Bereich ab, konnte aber dann schnell wieder zum eigentlichen Einsatz zurückkehren. Alle Unfallbeteiligten blieben unverletzt. Sowohl das Zweirad als auch das Auto waren weiterhin fahrbereit.

Die Feuerwehr Kreuzthal richtete in ihrem Ort eine Löschwasserentnahmestelle ein, an denen die Einsatzfahrzeuge nachtanken konnten. Insgesamt wurden rund 20.000 Liter Wasser benötigt. Foto: © Christian Licha

Ein Beamter der Polizeiinspektion Haßfurt bezifferte den entstandenen Sachschaden an den Heuballen auf 400 Euro. Zusätzlich wurde die Straßendecke in Mitleidenschaft gezogen. Durch was das Feuer ausgelöst wurde ist unklar. Dazu hat auch die Polizei keine Erkenntnisse. Grundsätzlich kann sich Heu aber selbst entzünden, wenn der Wassergehalt noch zu hoch ist. Der Prozess bis zu einer möglichen Selbstentzündung kann mehrere Tage dauern, wobei Temperaturen im Inneren der Heuballen von über 200 Grad Celsius durchaus möglich sind. Im Regelfall entsteht zunächst kein offenes Feuer, sondern vielmehr ein Schwelbrand. Durch Luftzufuhr kann sich der Brand jedoch schnell ausbreiten.