[VIDEOS + FOTOS] Büttensitzung Horhausen 2020

Foto: © Christian Licha

Theres / Horhausen, Lkr. Haßberge. Seit über 20 Jahren feiert Horhausen ganz groß Fasching. Das 293-Einwohner-Dorf braucht sich vor den großen Büttensitzungen in der Umgebung nicht zu verstecken, auch wenn in der „Alte Schule“ als Veranstaltungsraum zu jeder der drei Aufführungen nur 75 Zuschauer Platz finden. Mit einem kurzweiligen Fünf-Stunden-Programm, moderiert von Hermann Schottroff, wurden am Samstag die Lachmuskeln der närrischen Besucher strapaziert und es wurde fröhlich gefeiert.

Nach dem großen Erfolg im letzten Jahr, als „Rotkäppchen“, das alte Märchen im neuen lustigen Stil neu erzählt wurde, gab es heuer sozusagen eine Fortsetzung. Dieses Mal wurde „Hänsel und Gretel“ aufgeführt, das von den Mitwirkenden Petra Häselbarth, Monika Gerber, Hannelore Jainta, Kathrin Wahl, Stefan Matzke und Andreas Matzke fantasievoll auf bekannte Melodien in Szene gesetzt wurde. So kam Hänsel mit seiner etwas „blonden“ Gretel zum Beispiel zum „Waldgasthof zum Hexenhaus“. „Wir haben Salmonellen“, warnte ein Schild davor, das Gretel veranlasste „Salmonellen to go“ zu bestellen.

Die Oldies kamen als Schlümpfe auf die Bühne, angeführt von „Mamaschlumpf“ Hannelore Jainta. In drei Versionen sang die Truppe das Lied der Schlümpfe, wobei sich die Darsteller auch in Feuerwehr-Schlümpfe verwandelten. Natürlich durfte auch dieses Jahr das Thereser Original Peter Oswald nicht fehlen, der als „Gitarrenschlumpf“ mächtig Stimmung verbreitete.
Als „Bäuerchen“ in die Stadt war Michael Kurz gekommen, dessen Traktor vom Blitz getroffen wurde. Als Mitbringsel für die Schwiegermutter kaufte er einen Faltenrock: „Das passt zu ihrem Gesicht“.
„An uns Senioren kommt keiner vorbei“, sagte Gisela Meißner, die mit ihrem Rollator auf die Bühne rollte: „Wer sonst soll an Kaffeefahrten teilnehmen und die Rheumadecken kaufen?“.

Einen lustigen Verwechslungssketch hatten Conny Munke und Katrin Bandorf  auf Lager. Für sie war es nicht leicht die Flaschengeister mit den Namen „Wer“, „Was“ und „Wess ich net“ auseinander zu halten. Beide traten auch als Dorftanten auf, die sich ihre Erlebnisse erzählten. So staunte der Frauenarzt, als eine von ihnen das Intimspray mit Glitzerspray verwechselt hatte.
Außerdem standen Martina Seufert und Jessica Bauer als Stammtischbrüder in der Bütt und auch der Wülflinger Armin Poeschl hatte wieder ein Gastspiel in Horhausen. Als Polizist war er der Meinung, dass Tattoos verboten werden sollten, denn diese können ganz schön unansehnlich werden: „Doch nimmste stark zu, das ist ja enorm, verliert so ein Bildnis gewöhnlich die Form. Was einst als Delphin die Lende verziert, schaut dann aus wie ein Walross, das bald explodiert“.

Viel Beifall bekamen die „Black Diamonds“, die zu Schwarzlicht auf der Bühne in ihren neonfarbenen Kostümen tanzten und auch einen Showtanz zum Walt Disney-Film „Vianna“ einstudiert hatten. Immer beim Horhäuser Fasching dabei sind die Country-Girls, die auch dieses Jahr wieder mit ihrem Line-Dance begeisterten. Das Männerballett schwang als „Straßenreinigung Horhausen“ seine Besen und tanzte sich in die Herzen der Zuschauer.

Natürlich durfte auch die musikalische Unterhaltung nicht fehlen.  „Die Dunnerkeiler“, eine bunt zusammengewürfelte Musikergruppe, sorgte vor, während und nach der Sitzung mit bekannten Schlagern und Faschingsliedern für eine grandiose Stimmung.