[VIDEO] Ausgedehnter Dachstuhlbrand fordert 226 Einsatzkräfte mehr als 12 Stunden

Foto: © Christian Licha

Haßfurt / Sailershausen, Lkr. Haßberge. Am Sonntagabend ist es im Haßfurter Ortsteil Sailershausen zu einem Dachstuhlbrand gekommen. Die Bewohner des Hauses bemerkten das Feuer und unternahmen mit einem Gartenschlauch noch Löschversuche, die allerdings misslangen.

Kurz nach 19.30 Uhr meldete eine Zeugin den Dachstuhlbrand des Anwesens in der Straße “Zum Gründlein”. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich bereits alle Bewohner ins Freie gerettet und waren glücklicherweise unverletzt geblieben. Bei Eintreffen der Feuerwehren aus Haßfurt und Sailershausen stand der Dachstuhl eines Nebengebäudes bereits lichterloh in Flammen. Das Feuer griff in der Folge auch auf das Wohnhaus über, weshalb durch Einsatzleiterin Julia Volpert zahlreiche Feuerwehren nachalarmiert wurden. Der Löschangriff von außen gestaltete sich aufgrund der beengten Platzverhältnisse im eng bebauten Ortskern schwierig. Neben der Drehleiter aus Haßfurt kam auch die Drehleiter der Feuerwehr Zeil zum Einsatz, um den Brand von beiden Seiten zu bekämpfen. Über 30 Atemschutztrupps kamen im Inneren der Gebäude zum Einsatz. Schließlich musste die Dachhaut geöffnet werden, um die Isolierungsteile ablöschen zu können.

Insgesamt waren bei den Löscharbeiten, die 12,5 Stunden andauerten, 226 Einsatzkräfte vor Ort. Zum Einsatz kamen die Freiwilligen Feuerwehren aus Haßfurt, Sailershausen, Wonfurt, Zeil, Sand, Augsfeld, Obertheres, Untertheres, Sylbach und Prappach sowie die Werksfeuerwehr ZF Sachs aus Schweinfurt, die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UG ÖEL), das Rote Kreuz, das THW und die Polizeiinspektion Haßfurt. Die Kriminalpolizei Schweinfurt hat die Ermittlungen zur Brandursache und Schadenshöhe übernommen.

Bewährt hat sich das Atemschutz-Betreuungskonzept. Das Rote Kreuz Haßberge unterstützt mit seiner SEG Betreuung aus Haßfurt die medizinische Überwachung der Atemschutzgeräteträger. So werden diese nach ihrem Einsatz auf mögliche gesundheitliche Problem hin untersucht. Im Vordergrund steht dabei vor allem die Überwachung des Blutdrucks, der Herzfrequenz und der Sauerstoffsättigung im Blut. Gäbe es im Einzelfall bei einem der Kollegen gesundheitliche Probleme, könnte sofort mit weiteren medizinischen Maßnahmen geholfen werden. Glücklicherweise wurden bei dem Brand weder die beiden Bewohner noch Einsatzkräfte verletzt.

In direkter Nachbarschaft zum Brandobjekt hatten die Betreiber der „Wanderstube“ ihre Gasträume für die Helfer geöffnet. Diese konnten sich dort aufwärmen und wurden vom Roten Kreuz betreut. Wären keine geeigneten Räumlichkeiten zur Verfügung gestanden, hätte die SEG Betreuung ein aufblasbares Zelt samt Heizung an Ort und Stelle aufgebaut. Vor der Gastwirtschaft wurde von der SEG Verpflegung eine Verpflegungsstelle aufgebaut. Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer gaben Kaffee und heißen Tee an die Einsatzkräfte aus. Ebenso wurden warme Wiener und Brot zur Stärkung gereicht.

Bei Nachbarn und Ortsbewohnern war die Betroffenheit angesichts des Brandes groß, ebenso deren Hilfsbereitschaft. So kochten Anwohner Kaffee und reichten diesen den Einsatzkräften und boten weitere Unterstützung an.