Rentweinsdorf, Lkr. Haßberge. Da steht sie wieder, die prächtige Fichte vor der Dreieinigkeitskirche. In Rentweinsdorf stellten die Kerwasfreunde zum zweiten Mal den Kirchweihbaum auf, der in der Jahresfolge der Erste im Landkreis Haßberge sein dürfte.
Mit purer Muskelkraft fand der Einmarsch vom Gutshof zum Festplatz statt. Wo andernorts der Baum auf einem Anhänger von Traktoren gezogen werden, trugen ihn in Rentweinsdorf 20 junge Männer. Unter dem Kommando von Timo Stepputat, haben dann die fleißigen Helfer den Kirchweihbaum mit Hilfe von Holzstangen aufgestellt. Es dauerte zwar seine Zeit, aber dafür klappte es hervorragend und vor allem sicher. Groß war dann der Applaus von den über 200 Kirchweihgästen, die anschließend noch fröhlich unter den Klängen der Blasmusik feierten.
Hier gibt’s das VIDEO zu sehen:
Lange Jahre war die alte Tradition in der Marktgemeinde eingeschlafen, ehe sich letztes Jahr die Kerwasfreunde Rentweinsdorf formierten. Ihr Vorsitzender Benjamin Jaeger war dementsprechend stolz, dass das Fest in diesem Rahmen heuer zum zweiten Mal stattfindet. Sein Dank gebührte neben den vielen Ehrenamtlichen, die zum Gelingen beitragen, auch Bürgermeister Willi Sendelbeck, der wieder den Baum stiftete und auch noch ein Fass Bier springen lies. Ebenfalls unterstützt wurden die Kerwasfreunde von Sebastian Freiherr von Rotenhahn und seinem Sohn Maximilian. Die beiden übergaben eine Geldspende an die Organisatoren, die beim Ausrichten der Kirchweih und der damit verbundenen Bestreitung aller Unkosten hilft. Dieses Jahr ziert auch ein neues Schild den Kirchweihbaum, auf dem der Frankenrechen und das Gemeindewappen zu sehen ist. Gespendet wurde das von dem Rentweinsdorfer Kurt Brandl, der hierfür alle Kosten übernahm.
Die Freude war auch bei Kindergartenleiterin Katja Streng groß, als ihr die Kerwasfreunde eine Sachspende überreichten. Drei nagelneue Laufräder werden nun die Kleinen in der Kindertagesstätte „Budenzauber“ erfreuen, die auch schon beim Kirchweihfest von einigen Kindern eifrig getestet wurden. Die Spende kam durch das Versprechen der Kerwasfreunde zustande, im Rahmen der „Cold Water Challenge“, einem Videowettbewerb auf Facebook, Gutes für ihre Heimat zu tun.
Der Abend wurde von den Kerwasmusikanten umrahmt, die auch letztes Jahr ihr Debut hatten. Bunt zusammengewürfelt aus Musikern, die beispielsweise aus Rentweinsdorf, Ebern und sogar aus dem südlichen Landkreis wie Augsfeld und anderen Orten kommen, hatte die Kapelle auch heuer wieder viele unterhaltsame Stücke einstudiert.
Auch wenn das Wetter am späteren Abend nicht mitspielte, ließen sich viele Besucher von dem Regenschauer nicht beeindrucken. Auch Pfarrer Hans Körner wurde gesichtet, wie er zusammen mit Bürgermeister Willi Sendelbeck tapfer unter dem Regenschirm auf der Bierbank ausharrte. Für den Pfarrer war es übrigens die letzte Kirchweih, an der er offiziell teilnahm, ehe er in den verdienten Ruhestand versetzt wird.
Schließlich wurden noch die Gewinner der großen Verlosung gezogen. Der vierjährige Luis Appelmann fungierte als Glücksfee und ermittelte so Udo Hepps als Gewinner des ersten Preises. Dieser darf sich nun in einigen Wochen auf den ofengerecht zerlegten Kirchweihbraum freuen, den die Kerwasfreunde frei Haus liefern werden.
Noch bis zum Montag wird in Rentweinsdorf Kirchweih gefeiert. Am Samstag ab 10 Uhr gibt es im Gutshof das Zippelturnier der Feuerwehr und ab 19 Uhr spielt die Band „Lord Locksmith“ im Marktsaalgarten. Nach der Kirchenparade der Vereine am Sonntag ab 9.45 Uhr gibt es ab 11 Uhr Mittagessen der Kirchengemeinde im Marktsaalgarten. Um 15 Uhr steht das Spiel des 1. FC Rentweinsdorf gegen den RSC Oberhaid an. Zum Kirchweihausklang am Montag werden wieder die Kerwasmusikanten spielen und der Bayernfanclub mit dem Hahnenschlag für große Gaudi sorgen.