[VIDEO] Pressekonferenz zum tödlichen Unfall mit Bundeswehrhubschrauber

Ein 60-jähriger Flugplatzmitarbeiter wurde bei dem Unfall tödlich verletzt. Foto: © Christian Licha
Haßfurt, Lkr. Haßberge. Nach dem tragischen Flugunglück am gestrigen Montag, wir berichteten, gab heute die Bundeswehr nähere Informationen zu dem tragischen Ereignis im Rahmen einer Pressekonferenz bekannt. Neben Pressesprecher Stefano Toneatto und Ermittlungsleiter Marcus Baier, standen auch Oskar Haase von den Feldjägern und Regierungsdirektor Andreas Schmitt von der Wehrtechnischen Dienststelle für Luftfahrzeuge und Luftfahrtgerät der Bundeswehr (WTD) 61 in Manching für Fragen zur Verfügung. Ebenso waren Landrat Wilhelm Schneider und Günter Mendel, der Geschäftsführer der Verkehrslandeplatz Haßfurt-Schweinfurt GmbH, anwesend.
Alle Informationen hier im VIDEO:
Pressesprecher Stefano Toneatto sprach den Angehörigen des verstorbenen Flugplatzmitarbeiters sein tiefstes Beileid aus: „So ein Unfall lässt einen nie kalt, uns nicht und die Betroffenen erst recht nicht“. Der Transporthubschrauber war im oberbayerischen Manching gestartet und auf dem Weg nach Diepholz in Niedersachsen, um sich dort einer planmäßigen Wartungsmaßnahme zu unterziehen. Die vier Besatzungsmitglieder des Hubschraubers befinden sich derzeit wieder in Manching und stehen unter psychologischer Betreuung. Der Hubschrauber ist derzeit nicht flugfähig und steht bis auf Weiteres auf dem Haßfurter Flugfeld, das für Unbefugte als militärischer Sicherheitsbereich abgesperrt ist. Die Ermittlungen haben die Kriminalpolizei Schweinfurt, die Staatsanwaltschaft Bamberg und die Generalflugsicherung der Bundeswehr übernommen. Zu einzelnen Ergebnissen können derzeit noch keine Aussagen getroffen werden.
Die Rotorblätter wurden teilweise abgerissen und flogen wie Geschosse durch die Luft. Foto: © Christian Licha
Landrat Wilhelm Schneider erfuhr bereits am Montag von dem tragischen Ereignis und war unmittelbar nach dem Geschehen zusammen mit Flugplatz-Geschäftsführer Günter Mendel vor Ort. „Die Sachschäden sind enorm, aber die lassen sich ersetzten. Das viel schlimmere ist, dass ein Mitarbeiter von uns, seinen schweren Verletzungen erlegen ist.“, so der Landrat, der das Unglück als ganz tragischen Moment in der Geschichte des Verkehrslandeplatzes bezeichnete und sein Mitgefühl für die Angehörigen ausdrückte.
Hier ist der Hubschrauber am Tower hängengeblieben. Foto: © Christian Licha
Auf die Frage, ob in Zukunft weiterhin militärische Flugzeuge in Haßfurt landen werden, erklärte Stefano Toneatto: „Wir sind darauf angewiesen, dass wir zivile Flugplätze zur Zwischenbetankung nutzen dürfen“. Die Bundeswehr habe nicht mehr die Infrastruktur, dass ihre Fluggeräte ausschließlich an eigenen Landeplätzen betankt werden könnten. Günter Mendel betonte, dass die Bundeswehr gern gesehener Gast auf dem Haßfurter Verkehrslandeplatz sei. Nicht zuletzt deshalb, weil der Verkauf von Flugbenzin ein wesentlicher wirtschaftlicher Faktor für den Flugplatz ist.
Dieses Hallentor haben die abgerissenen Teile der Rotorblätter durchschlagen. Foto: © Christian Licha
Bei dem Hubschrauber handelt es sich um eine Maschine des Typs CH-53. Der Hauptrotor hat einen Durchmesser von etwa 22 Metern und war zum Unfallzeitpunkt noch voll in Betrieb. Jedes einzelne Rotorblatt hat ein Gewicht von gut 180 Kilogramm. Teile der Rotorblätter, die abgerissen wurden, sollen auch das Tor einer Halle durchschlagen und zwei darin abgestellte Flugzeuge beschädigt haben. Der Gesamtschaden dürfte nach ersten Schätzungen in die Millionen gehen. Der Flugbetrieb auf dem Verkehrslandeplatz Haßfurt-Schweinfurt ist bis auf weiteres eingestellt.
Die Unglücksstelle ist militärischer Sicherheitsbereich und entsprechend abgesperrt. Foto: © Christian Licha