„Atommüll an der Autobahn?“ das dachte sich vor kurzem ein Spaziergänger, als er auf einem Feldweg bei Horhausen entlang ging. Direkt an der A70 befindet sich dort ein kleines Tannenwäldchen, das mit einem Zaun umgeben ist. Das am Tor angebrachte Schild sieht professionell aus und vermittelt den Eindruck eines gefährlichen Lagerplatzes. Unter dem Warnzeichen für Radioaktivität ist zu lesen: „Vorsicht Lagerstätte für Brennstäbe und spaltbares Material“. Sollte hier jemand ein privates Endlager betreiben?
Sowohl die Gemeinde Theres als auch das Landratsamt Haßberge gehen von einem schlechten Scherz aus. „Bisher hat uns noch niemand auf dieses Schild aufmerksam gemacht. Wir sind gerade dabei das Grundstück zu suchen, um den Eigentümer festzustellen.“ antwortete der Thereser Kämmerer Markus Hahn auf Anfrage von Licha Media. Für die Lagerung von Brennstäben ist eine atomrechtliche Aufbewahrungsgenehmigung erforderlich. Pressesprecherin Monika Göhr vom Landratsamt Haßberge ergänzte: „So eine Genehmigung wurde bei uns im Landkreis nie erteilt“. So bleibt zu hoffen, dass sich hier wirklich jemand nur einen schlechten Scherz erlaubt hat. Mit etwas Fantasie könnte man nämlich auch gelagertes Holz als „Brennstäbe“ und „spaltbares Material“ bezeichnen.