Zeil am Main, Lkr. Haßberge. Dem Namen alle Ehre machte „The Final Show“ des Zeiler Jugenchors Kapala Red. Im Rudolf-Winkler-Haus drängte sich über 400 Zuschauer, die bereits nachdem ersten Lied für einen wahren Beifallssturm sorgten.
Für ihre letzten Auftritt hatte sich die sangesfreudige Gruppe um Chorleiterin Anja Jäger etwas ganz besonderes einfallen lassen. Kein Konzert im üblichen Rahmen, nein, eine „richtige“ Fernsehshow sollte es sein. Pia Martin und Sarah Krines moderierten vor fiktiv laufenden Kameras die Endausscheidung zur „Verleihung des goldenen Notenschlüssels“.Wie es sich für eine „Fernsehshow“ gehört, gab es natürlich auch einen „Einheizer“. Showman „Basti Fantasti“ alias Bastian Rößner animierte das Publikum, damit die Künstler entsprechend angefeuert wurden.
Angetreten waren neben Kapala Red auch die Fantasie-Chöre „Peace und Love“, „Akafälla“ und „Africa“. Die Darsteller blieben freilich immer die gleichen. Mit den 17 Stimmen von Andrea Berchthold, Anna-Maria Markl, Christopher Schnellbächer, Elke Amon, Isabell Stühler, Johanna Röth, Jule Moritz, Lara Moritz, Lena Wagner, Leona Trautner, Nele Moritz, Pia Martin, Rebecca Schütz, Sarah Krines, Sarah Schütz,Zoë Dölker und Anja Jäger hörte das Publikum perfekt arrangierte Lieder, die ihresgleichen suchten. Ob im Stil der Hippiebewegung, mit flauschigem Holzfällerhemd oder afrikanischem Kopftuch, die Sängerinnen präsentierten zusammen mit ihrem einzigen männlichen Kollegen eine zauberhafte Bühnenshow. Neben Klassikern wie zum Beispiel „California Dreamin“ und Modernem wie „Kompliment“, waren mit „Hakuna Matata“ oder Baba Yetu“ auch exotische Klänge zu hören. Natürlich vergaß der Jugenchor auch seine Heimat nicht. Mit dem traditionellen Zeiler Steinhauerlied, unterstützt von Manfred Schneidawind mit seinem Akkordeon, machten sie dem ehemaligen Berufsstand in der Fachwerkstadt alle Ehre. Mit ihrem Sologesang über das Glück begeisterte auch Anna Groß mit dem gleichnamigen Lied. Vier Gründungsmitglieder von Kapala Red, die seinerzeit 2011 den Jugendchor mit ins Leben riefen, durften ebenfalls zeigen, was sie noch so gesanglich drauf haben. Bei „Let it be“ standen sie mit auf der Bühne, bei jenem Lied, das sie seinerzeit als Erstes geübt hatten. Musikalische Unterstützung erhielten die Akteure von Michael Schorr am Klavier, Michael Strätz am Schlagzeug, Christian Wagner an der Gitarre, Stefan Moritz am E-Bass und Karlheinz Markl mit seinem Tenorhorn.
Freudentränen gab es zum Schluss, als der ganze Chor für seine Leiterin Anja Jäger das Lied „Lean on me“ sang, dass er heimlich einstudiert hatten. Mit einem Blumenstrauß wurde die Diplommusiklehrerin von ihren kleinen Nichten Nele (2) und Mona (6) überrascht. Auch Bürgermeister Thomas Stadelmann würdigte mit einem Präsent die Leistungen von Anja Jäger in der musikalischen Jugendarbeit. Das Stadtoberhaupt erinnerte auch daran, dass der Initiator des Zeiler 1000-Stimmen-Chors im Jubiläumsjahr auch damals den ausschlaggebenden Impuls für die Gründung eines Jugendchors gab. Vor acht Jahren war es nämlich der im Zeiler Kulturleben engagierte Mitbürger Klaus Diedering, der den Grundstein für Kapala Red legte. Nach diesem allerletzten Konzert steht es noch in den Sternen, wie künftig junge Sängerinnen und Sängern in Zeil gefördert werden. Stadelmann machte aber eine sehr vorsichtige Andeutung: „Es gibt Anzeichen, dass es in anderer Form weitergehen könnte“.