
Haßfurt, Lkr. Haßberge. Drei wunderschöne Sommerabende, drei musikalisch völlig unterschiedliche Erlebniswelten und ein gemeinsamer Nenner: freier Eintritt und sehr viele begeisterte Gesichter. Mit dem mittlerweile zum Traditionsevent gewordenen „Abendlicht“ feierte das Kulturamt Haßfurt wieder einmal mehr den Abschluss der Veranstaltungssaison und dankte damit allen Gästen und Unterstützern.Und dieser Dank wurde mehr als angenommen. Etwa 4.000 bis 5.000 Menschen kamen insgesamt von Donnerstag bis Samstag auf den Marktplatz , schätzt Organisatorin Steffi Schleicher vom Kulturamt. Am Freitag mussten sogar noch zusätzliche Biertischgarnituren aufgestellt werden, um dem Besucheransturm Herr zu werden.

Den Auftakt am Donnerstag bestritt die fränkische Band „Marsmännla“ aus Bamberg, die mit ihrer „Kerwa music from outer space“ nicht weniger als ein intergalaktisches Musikgewitter zündete. In grün leuchtenden Outfits schredderte die Band durch Jahrhunderte deutscher Musikgeschichte, zerlegte Schlager, Pop und Volkslieder, nur um sie in wilder Handarbeit als tanzbare Bastard-Volxmusik wieder zusammenzukleben. Einen besonderen Touch verlieh Bandleader David Saam auch seiner Moderation mit einem originellen „Fränkischen Englisch“.

Ganz im Zeichen der 1950er und 1960er Jahre stand der Freitagabend. Ela und die Herzensbrecher aus dem Raum Stuttgart entführten das Publikum auf eine charmante Reise durch die goldene Schlagerära. Mit Klassikern wie „Schuld war nur der Bossa Nova“ und auch unbekannteren Perlen belebte die Band nostalgische Gefühle. Frontfrau Ela begeisterte mit klarer Stimme, begleitet von ihren Musikern Manne, Buddy und Hardy, die gemeinsam das Lebensgefühl einer ganzen Generation heraufbeschworen. Einige Besucher reisten mit Oldtimern an und verliehen dem „Abendlicht“ eine Atmosphäre wie aus einem Heimatfilm, nur authentischer.

Der krönende Abschluss folgte am Samstag. „Ringelspü“ aus Österreich und die bayerischen „Widersacher aller Liedermacher„ vereinten ihre Kräfte für einen Abend zwischen Pop, Rock, Blues und Provokation. Beide Bands lieferten musikalische Geschichten mit Tiefgang, Zorn, Humor – mal mit ausgestrecktem Mittelfinger, mal mit ironischer Umarmung. Die „Widersacher“ machten ihrem Namen alle Ehre und verbanden bayerische Mundart mit anarchischem Songwriter-Spirit, während „Ringelspü“ mit groovenden Rhythmen zum Mitdenken und Tanzen animierte.