Sogar „Elvis Presley“ stand mit der Inklusionsband Mosaik auf der Bühne in der Eberner Frauengrundhalle

Seine Liebe zum Rock n' Roll brachte Mosaik-Sänger Manuel Seitz als Evis Presley-Double zum Ausdruck. Foto: © Christian Licha

Ebern, Lkr. Haßberge. Fröhlich gefeiert wurde am Freitag in der Eberner Frauengrundhalle. Die Inklusionsband Mosaik stand auf der Bühne und begeisterte rund 200 Menschen mit und ohne Behinderung, die gemeinsam den Abend genossen. Ursprünglich sollte das Konzert schon am 5. mai diesen Jahres stattfinden, passend zum Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung. Aufgrund der Erkrankung eines Bandmitglieds musste das Konzert jedoch kurzfristig abgesagt werden, so dass jetzt der Nachholtermin anstand.

Die Bandmitglieder Christian Schmitt, Manuel Seitz, Frederick „Freddy“ Calloway, Bruce Gardner, Harald Bäcker, Manuel Ziegler und Sozialpädagogin Antje Arlt waren die Akteure des Abends und ernteten großen Applaus vom Publikum. Unter anderem stand auch „Elvis Presley“ beinahe leibhaftig auf der Bühne. Als Double verdeutlichte damit Sänger Manuel Seitz seine Liebe zum Rock ’n Roll und präsentierte die Hits des Weltstars. Aber auch die anderen Musiker bekamen viel Beifall, so dass es kein Wunder war, dass sie erst nach einigen Zugaben nach ihrer rund dreistündigen Liveshow von der Bühne gelassen wurde.

Eine ausgelassene Stimmung herrschte unter den rund 200 Besucherinnen und Besuchern beim Konzert der Inklusionsband Mosaik. Foto: © Christian Licha

„Wir sind der Aktion Mensch sehr dankbar, die uns die Mittel für dieses Konzert zur Verfügung gestellt hat, so dass wir keinen Eintritt verlangen mussten“, sagte Anja Hegen, die Leiterin der Rummelsberger Diakonie in Ebern, die als Veranstalter fungierte. Die Organisation des Konzertes hatte Geli Seifert als Bereichsleiterin „Freizeitgestaltung“ inne, bei der sich der kommunale Behindertenbeauftragte Edwin Oppelt auch im Namen der Kooperationspartner Maren Ricklinkat von der Lebenshilfe Haßberge, Anke Amthor vom Verein Lebenstraum e. V., Carolin Schuler von der VHS Haßberge und Natalie Harfst von der Inklusionskoordination des Landkreises Haßberge für ihr Engagement bedankte. Ebenfalls mit im Boot war ein ehrenamtliches Helferteam des TV Ebern, das die Bewirtung der Gäste übernahm. Vom großen Erfolg der Veranstaltung zeigte sich auch Bürgermeister Jürgen Hennemann begeistert, der im Namen der Stadt Ebern die Frauengrundhalle zur Verfügung stellte.

Für die Organisation des Konzertes dankte der kommunale Behindertenbeauftragte Edwin Oppelt der Bereichsleiterin Geli Seifert von der Rummelsberger Diakonie, der die Zuschauerinnen und Zuschauer freudig ihre Hände entgegen streckten. Foto: © Christian Licha

Mosaik ist eine Inklusionsband, in der Musikerinnen und Musiker mit und ohne Behinderung gemeinsam ihre Talente ausleben können. Wie aus der Homepage der Band hervorgeht, war der Startschuss ein Casting in den Mainfränkischen Werkstätten im Jahr 2010, das hervorbrachte, wie viele wunderbare Instrumentalisten und Sänger in der Institution in Würzburg arbeiten. Für die Finalisten stand damals fest, dass sie weiter Musik machen und gemeinsam auf der Bühne stehen wollen.

Unterstützung fanden sie dabei von der Schweinfurter Profimusikerin Steffi List, die die Band im November 2011 erstmals auf eine wirklich große Bühne bei der „Nacht der Toleranz“ in Grafenrheinfeld  einlud. In einem Gespräch im Vorfeld des Eberner Konzertes erläuterte Steffi List das gemeinsame großen Ziel: „Zusammen zu musizieren, Spaß dabei zu haben und unsere Mitmenschen zu begeistern und zu bewegen“. Dazu hatte die „Rockröhre“, wie sie ihre Fans nennen, auch eine große Überraschung für die Band parat. Eigens für Mosaik schrieb sie einen Song mit dem Titel „Lass uns Brücken bauen“, der als Inklusionslied, zu Toleranz und neuen gemeinsamen Wegen aller aufruft. Sechs Jahre lang stand Steffi List ehrenamtlich mit Mosaik auf der Bühne, wenn es der Terminkalender der hauptberuflichen Sängerin zugelassen hat. Ihr Resumé: „Die Band hat mir sehr viel zurückgegeben. Es war mir eine Ehre dabei gewesen zu sein!“.