Landkreis Haßberge. Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei hatten im Landkreis Haßberge in der Silvesternacht alle Hände voll zu tun. Alleine sechs Mal mussten die Floriansjünger zu Brandeinsätzen ausrücken, die aber alle glimpflich verlaufen sind. Ursache für die Brände, die sich alle im Freien ereigneten, waren wahrscheinlich Feuerwerkskörper.
Das neue Jahr war noch keine Viertelstunde alt, als der erste Feuerwehralarm in dieser Nacht durch die Integrierte Leitstelle (ILS) Schweinfurt ausgelöst wurde. Mit dem Stichwort „Brand am Gebäude“ wurden die Feuerwehren Wonfurt, Steinsfeld, Hainert und Unterschwappach in die Rudolf-Werner-Straße in Wonfurt alarmiert. Vor Ort stellte sich dann glücklicherweise heraus, dass ein brennendes Strauchgewächs bereits von Anwohnern mit dem Gartenschlauch gelöscht wurde. Die Tätigkeit der Feuerwehr beschränkte sich hierbei auf die Überprüfung der Brandstelle mit der Wärmebildkamera, wie Kommandant Florian Klaus und Einsatzleiter Daniel Pfaff berichteten.
Innerhalb weniger Minuten brannte es dann gegen 1 Uhr fast gleichzeitig im Hofheimer Stadtteil Ostheim und in Kirchlauter. Die Feuerwehren aus Hofheim und Ostheim waren schnell in der Straße „Am Hog“ in Ostheim zur Stelle, als ein Altglascontainer aus Fiberglas brannte. Das Feuer war schnell gelöscht, so dass der Einsatz bereits nach 40 Minuten beendet war, wie die Feuerwehr Hofheim auf ihrer Facebookseite postete.
Ebenfalls recht zügig hatte die Feuerwehr Kirchlauter alles im Griff, als neben einer Straße eine größere Menge abgezündeter Feuerwerksbatterien in Flammen standen. Bereits nach wenigen Minuten konnten die rund ein Dutzend Einsatzkräfte die Heimfahrt antreten, erklärte Kommandant Frank Brem.
Auch die Feuerwehr Haßfurt musste ausrücken, wie Kommandant Christian Meisch berichtete. Gegen 1:30 Uhr standen mehrere Mülltonnen und eine Sichtschutzabtrennung aus Holz im Lilienweg lichterloh in Flammen. Binnen kurzer Zeit war der Brand unter Kontrolle. Durch die Nachlöscharbeiten zog sich der Einsatz allerdings über eine Stunde hin. Durch das rechtzeitige Eingreifen der Kreisstadt-Feuerwehr konnte ein Übergreifen der Flammen auf ein nur eineinhalb Meter entferntes Gartenhäuschen erfolgreich verhindert werden.
Kurz nach 2 Uhr waren dann ebenfalls nochmal fast zeitgleich zwei Brände mit dem gleichen Einsatzstichwort „Brand am Gebäude“ in Sand und Aidhausen zu verzeichnen. In der Sander Straße „Johannissteig“ brannte eine Mülltonne, die nahe am Wohnhaus stand. Nachbarn hatten bereits die Initiative ergriffen und das Feuer gelöscht, so Kommandant Andreas Winkler. Nachdem die Nachlöscharbeiten beendet waren und die Einsatzstelle mit der Wärmebildkamera kontrolliert wurde, konnten die 22 Einsatzkräfte nach einer halben Stunde in das Feuerwehrgerätehaus zurückkehren.
In der Straße „Am Reichetlein“ in Aidhausen stand eine Hecke neben einem Wohnhaus in Flammen, weiß Kommandant Hans-Jürgen Geiling zu berichten. Auch hier war die Lage übersichtlich, so dass das Feuer keine größeren Ausmaße erreichen konnte. Nach einer Stunde war der Einsatz beendet. Die neben der Feuerwehr Aidhausen alarmierte Feuerwehr aus Friesenhausen konnte sogar schon auf ihrer Anfahrt den Einsatz abbrechen. Den Sachschaden schätzt die Haßfurter Polizei auf etwa 5.000 Euro.
Aus Sicht des BRK-Rettungsdienstes ist die Silvesternacht im Landkreis Haßberge relativ ruhig verlaufen, sagte Pressesprecher Michael Will. Die Teams an den vier Rettungswachen in Haßfurt, Hofheim, Eltmann und Ebern wurden während der Nachtschicht insgesamt 18 Mal alarmiert. Allerdings standen nur vier Einsätze dabei in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Silvestergeschehen, so Will.
So hatte sich zu Beispiel einige Minuten nach Mitternacht im Königsberger Stadtteil Junkersdorf ein 18-Jähriger beim offenbar unsachgemäßen Umgang mit Böllern eine Fingerglied-Teilamputation zugezogen. Nach notfallmedizinischer Erstversorgung durch den Rettungsdienst und einer Notärztin wurde der junge Mann zur weiteren Versorgung in eine Klinik eingeliefert, erklärte der Pressesprecher.
Ebenfalls in den ersten Minuten des neuen Jahres wurde nach Angaben der Polizeiinspektion Haßfurt in Knetzgau durch
einen deutlich alkoholisierten 25-jährigen eine Rakete unsachgemäß gezündet. Ein ebenfalls anwesender 29-jähriger Mann konnte sich nur durch einen Hechtsprung aus der Flugbahn des Feuerwerkkörpers retten. Weil dieser dabei leichte Verletzungen erlitt, hat die Polizei ein Verfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung gegen den 25-jährigen Verursacher eingeleitet.
Auch in Knetzgau konnte dann ein 54-jähriger durch eine Streife festgestellt werden, welcher ebenfalls unter deutlichem Alkoholeinfluss eine Schreckschusspistole mit sich führte. Einen kleinen Waffenschein konnte er nicht vorweisen, weshalb die Waffe vorerst sichergestellt wurde. Die Einleitung eines Strafverfahrens werde geprüft, sofern der Mann nicht nachträglich einen kleinen Waffenschein vorzeigen kann, so die Haßfurter Polizei.