[FOTOS] Hunderte tote Fische – Anglersee in Limbach umgekippt

Die Feuerwehren aus Limbach (Foto), Weisbrunn und Lembach waren mit 30 Einsatzkräften vor Ort und wälzten das Wasser um, damit der Sauerstoffgehalt erhöht wird. Foto: © Christian Licha

Eltmann / Limbach, Lkr. Haßberge. Ein schreckliches Bild bot sich am Samstagabend in Limbach. Hunderte tote Fische schwammen im Wasser. Der kleine Baggersee auf der Mainhalbinsel ist umgekippt. Die Feuerwehren halfen, noch größeren Schaden zu vermeiden.

„Wir waren gerade am Ende der Großübung zum Stadtfeuerwehrtag in Weisbrunn, als mich der Anruf erreichte“, sagte Limbachs Kommandant Christian Schmitt. Der Pächter des Angelsees hatte am frühen Samstagabend bemerkt, dass der Sauerstoffgehalt in dem etwa einen Hektar großen Gewässer zu niedrig ist und die Fische qualvoll ersticken. Der Kommandant fackelte nicht lange und mit seiner Mannschaft, die bei der Übung dabei war, sofort den Baggersee an. Schnell wurde vor Ort klar, dass hier eine Pumpe zum Umwälzen des Wassers nicht reicht. Die Feuerwehren aus Weisbrunn und Lembach eilten zur Hilfe, so dass an insgesamt drei Stellen rund um den See mit Tragkraftspritzen Wasser entnommen und gleichzeitig wieder zugeführt wurde, um so den Sauerstoffgehalt in dem stehenden Gewässer zu verbessern. Zusätzlich setzte die Feuerwehr Limbach ihren Lichtmastanhänger ein, um das Areal in der mittlerweilen dunklen Nacht auszuleuchten. Insgesamt 30 ehrenamtliche Einsatzkräfte einschließlich Mitglieder der Jugendfeuerwehren aus Limbach und Weisbrunn gaben ihr Bestes. Zusätzlich organisierte der Pächter von privater Seite zusätzlich noch eine Pumpe,

Ein Waller (links) und drei Graskarpfen waren am Samstag die größten Fische, ,die dem Sauerstoffmangel zum Opfer fielen. Foto: © Christian Licha

Bereits in der Nacht sah man das Ausmaß der Katastrophe. Unzählige junge Fische mit einer Größe von etwa zehn Zentimetern schwammen am Ufer. „Das bricht mir mein Herz, wenn ich das sehe“, sagte der Pächter aus dem Landkreis Haßberge. Neben den vielen kleinen Barsche, Hechte und Grundeln, wurden auch kapitale Fische Opfer des Sauerstoffmangels. Alleine in einer ersten Aktion wurden ein Waller und drei Graskarpfen, der größte davon mit einem Gewicht von rund 20 Pfund und knapp 90 Zentimeter Länge, aus dem See geborgen. Erst kürzlich hat der Pächter nach seinen Angaben etliche Spiegelkarpfen aus einer aufgelösten Fischzucht eines Bekannten in dem Limbacher See ausgesetzt. Wenigstens waren diese schon größeren Spiegelkarpfen noch nicht von dem Fischesterben betroffen, so der Pächter, der auch eine Vermutung hat, was der Auslöser war. So sollen die heißen Tage und im Gegensatz dazu kalten Nächte für die starke Reduzierung des Sauerstoffes im Wasser gesorgt haben.

Die Feuerwehr Limbach hatte auch ihren Lichtmastanhänger im Einsatz und leuchtete damit den Baggersee aus. Foto: © Christian Licha

Ebenfalls ein Bild der Lage machte sich vor Ort der Besitzer des Privatsees, der seinerzeit durch Kiesausbeute entstanden ist. Bis in die 1970-er Jahre förderte hier sein Schwiegervater Sand und Kies. „Es ist mindestens ein Vierteljahrhundert her, als der See das letzte Mal umkippte“, erinnerte sich der Besitzer. Im Gegensatz zu heute waren damals Blaualgen daran Schuld, dass zu wenig Sauerstoff im Wasser war. Dieses Mal ist von Blaualgen in dem kleinen Baggersee nichts zu sehen.

Insgesamt fünf Stunden waren die Feuerwehren im Einsatz, ehe sie gegen Mitternacht den Einsatz vorläufig beendeten. Für den Sonntagmorgen war geplant, dass der Pächter und der Besitzer des Angelsees die toten Fische mit einem Schlauchboot bergen. Diese werden dann in der Tierkörperbeseitigungsanlage in Walsdorf im Landkreis Bamberg fachgerecht entsorgt.