Knetzgau, Lkr. Haßberge. Schlimme Erinnerungen wurden am Donnerstagabend wach, als Rauch über dem Entsorgungsfachbetrieb Koppitz in Knetzgau aufstieg. Bei einem Großbrand 2019 war bei der Firma im Industriegebiet ein Millionenschaden entstanden; und auch im Jahr darauf hatte es hier gebrannt, der Schaden hielt sich damals aber in Grenzen.
Auch der Brand am Donnerstag verlief im Vergleich zur Katastrophe von 2019 eher glimpflich:
Kurz nach 20:30 Uhr wurde durch die firmeneigene Brandmeldeanlage Alarm ausgelöst, womit gleichzeitig die Feuerwehr Knetzgau verständigt wurde. Noch vor deren Eintreffen wurde durch Mitarbeiter ein Notruf abgesetzt, da zu diesem Zeitpunkt bereits Flammen aus einer Lagerhalle schlugen. Die Integrierte Leitstelle (ILS) Schweinfurt löste daraufhin mit dem Alarmstichwort B4 einen Großalarm aus.
Vor Ort stellte sich heraus, dass in einer Lagerhalle eine Schreddermaschine für Pappe brannte. Die Sprinkleranlage hatte bereits ausgelöst und versprühte einen Schaumteppich im Inneren des Gebäudes. Mitarbeitern gelang es die Maschine, die fahrbar ist und über Reifen verfügt, ins Freie zu bringen. Die Firmenangehörigen führten eine erste Brandbekämpfung durch. Unter Atemschutz löschte dann die Feuerwehr Knetzgau den Brand vollends ab und suchte anschließend mit der Wärmebildkamera nach versteckten Glutnestern, wie Kommandant und Einsatzleiter Thomas Finger mitteilte. Vor Ort waren auch Kreisbrandinspektor Georg Pfrang, die Kreisbrandmeister Bernhard Finger, Thomas Neeb und Michael Diehm sowie Sebastian Böhm in seiner Eigenschaft als THW-Fachberater. Die alarmierten Feuerwehren aus Westheim, Eschenau, Hainert, Zell a. E., Sand, Zeil und Haßfurt sowie die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UG-ÖEL) konnten vorzeitig die Anfahrt abbrechen und zu ihren Stützpunkten zurückkehren.
„Ich nehme an, dass das ein Totalschaden ist“, sagte Geschäftsführer Jürgen Koppitz und bezifferte den Wert des Schredders auf rund 200.000 Euro. Möglicherweise entstand der Brand durch einen technischen Defekt. Beamte der Polizeiinspektion Haßfurt nahmen den Sachverhalt auf. Verletzt wurde niemand. Für den Rettungsdienst und auch die Knetzgauer Feuerwehr war der Einsatz nach einer knappen Stunde beendet.