
Theres / Obertheres, Lkr. Haßberge. Ein nicht alltäglicher Einsatz beschäftigte am Freitagnachmittag die Feuerwehr im Sportboothafen am Main in Obertheres. Ein rund sieben Meter langes Kajütboot war voll Wasser gelaufen und bereits zu zwei Dritteln versunken.

Kurz vor 15:30 Uhr bemerkten Mitglieder des Motorbootclubs den Vorfall mit dem an der Anlegestelle festgemachten Boot und setzten einen Notruf ab. Die Integrierte Leitstelle (ILS) Schweinfurt alarmierte daraufhin die Feuerwehren aus Obertheres und Haßfurt, die Wasserwacht Haßfurt sowie den Rettungsdienst.

„Vor Ort konnte schnell festgestellt werden, dass sich keine Personen in Gefahr befanden“, sagte der Oberthereser Kommandant und Kreisbrandmeister Dominik Mroz, der den Einsatz leitete. Allerdings traten Betriebsstoffe aus dem gekenterten Boot aus, was eine unmittelbare Umweltgefahr darstellte. Zur Eindämmung legten die Einsatzkräfte zwei Ölsperren aus. Zunächst wurde ein Ring um das Boot gezogen, um ein weiteres Ausbreiten der Stoffe zu verhindern. Zusätzlich wurde eine zweite Ölsperre mit dem Haßfurter Feuerwehrboot an der Hafeneinfahrt installiert.

Das gesunkene Boot wurde anschließend mit Leinen gesichert. Mithilfe einer Tauchpumpe begann die Feuerwehr, das Wasser aus dem Boot zu entfernen. Nach und nach gewann es wieder Auftrieb. Nachdem es wieder schwamm, wurde es in Absprache mit dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt durch Mitglieder des Vereins zur Slipstelle geschleppt. Dort unterstützte die Feuerwehr das Verladen auf einen Trailer. Der gesamte Einsatz dauerte rund drei Stunden für die insgesamt 40 Feuerwehrmänner und -frauen.

Warum das Sportboot sank, bleibt vorerst unklar, so die Polizei. Nach Angaben des Hafenmeisters war der Zustand des Bootes eine Stunde vor dem Vorfall noch unauffällig. Das Boot eines Vereinsmitgliedes befand sich in einem gepflegten Zustand, wurde regelmäßig genutzt und wies laut Feuerwehr bei der Bergung keine sichtbaren Schäden auf, die einen Wassereintritt erklären könnten.
