Zeil am Main / Ziegelanger, Lkr. Haßberge. Die Sommerhitze macht nicht nur den Menschen sondern auch den Tieren zu schaffen. In den frühen Morgenstunden des Freitags stellten Vereinsmitglieder des Sportanglervereins Ziegelanger 1983 e. V. fest, dass ihr vereinseigener See nahe des Zeiler Stadtteils umgekippt ist. Zahlreiche Fische mussten aufgrund von Sauerstoffmangel ihr Leben lassen.
Seit 7 Uhr früh stehen zahlreiche Angler parat und versuchen noch Schlimmeres zu verhindern. Sprichwörtlich „mit im Boot“ ist die Freiwillige Feuerwehr Ziegelanger, die kurzerhand insgesamt fünf Pumpen bereitstellte, um das Wasser im Anglersee umzuwälzen. „Die Unterstützung der Wehren aus Zeil, Krum und Schmachtenberg lief völlig unkompliziert und reibungslos“, lobt der Ziegelangerer Kommandant Lars Oppermann die Kameraden, die ihre Tragkraftspritzen zur Verfügung stellten. Auch aus dem naheliegenden Baggersee wird Wasser in den Anglersee gepumpt. „Das hat einen sehr hohen Sauerstoffgehalt“, weiss Oppermann. Zusätzlich ist auch ein Belüftungsgerät des Sportanglervereins im Einsatz.
Regelmäßig fahren die Angler mit einem Boot auf den rund ein Hektar großen See hinaus und schöpfen die Fische an der Oberfläche ab. Neben zahlreichen toten Tieren, die fachgerecht entsorgt werden, gibt es aber auch welche, die eine Überlebenschance haben. Diese kommen dann in ein Becken, das ständig mit Frischwasser versorgt wird, bis sie wieder in den See ausgesetzt werden können.
Am späten Freitagnachmittag sieht die Lage gut aus. Der Sauerstoffgehalt, der neben dem pH-Wert regelmäßig überprüft wird, ist seit den Morgenstunden durch die Maßnahmen angestiegen. Bis mindestens Samstagfrüh werden die Pumpen ständig weiterlaufen, mit der Hoffnung dass sich das Wasser wieder normalisiert.
Neben Karpfen, Aale und anderen Fischarten sind vor allem auch Zander und Hechte vom Fischesterben betroffen. „Diese Arten brauchen besonders viel Sauerstoff“, erklärt Gewässerwart Andreas Schick. Viele der toten Tiere werden auch erst in den nächsten Tagen an die Wasseroberfläche kommen. Erst dann werde man wissen, wie groß der Schaden für den Verein ist, so Schick, der erklärt, dass die hohe Lufttemperatur und Blaualgen für das Umkippen verantwortlich sind. Allerdings ist man guter Hoffnung, dass das Ausmaß nicht ganz so groß ist wie vor über zehn Jahren. Schon damals war der Anglersee umgekippt und forderte die Helfer.