Oberaurach / Kirchaich, Lkr. Haßberge. Lebensgefährlich verletzt wurde ein 19-jähriger Mann am Dienstagabend bei einem spektakulären Verkehrsunfall zwischen den Oberauracher Ortsteilen Trossenfurt und Kirchaich. Auch ein Rettungshubschrauber war im Einsatz.
Kurz vor 22 Uhr befuhr der Fahranfänger mit seinem 240 PS starken Audi A5 Coupe die Staatsstraße 2276 in Richtung Kirchaich. Aus bislang ungeklärter Ursache verlor der junge Mann im Auslauf einer langgezogenen Rechtskurve die Kontrolle über sein Fahrzeug. Der Audi kam nach rechts von der Fahrbahn ab, befuhr den Grünstreifen und hob anschließend an einer abfallenden Böschung ab und flog etwa 30 Meter durch die Luft. Als der Wagen auf dem Boden wieder aufkam, prallte er gegen eine massive Pappel, stellte sich dabei hochkant auf und blieb schließlich seitlich im Wald liegen.
“Nicht nur das Auto war zwischen zwei Bäumen eingeklemmt, sondern auch der Fahrer selbst in seinem Fahrzeug”, sagte Marco Heppt, der federführende Kommandant der Gemeinde Oberaurach, der auch den Einsatz leitete. Unter erschwerten Bedingungen waren insgesamt 60 Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehren aus Kirchaich, Trossenfurt, Eltmann sowie Priesendorf und Neuhausen aus dem Nachbarlandkreis Bamberg im Einsatz. Auch Kreisbrandinspektor Thomas Neeb und Kreisbrandmeister Fabian Hümmer unterstützten die Rettungsaktion.
Die abfallende Böschung am Straßenrand war durch Regen stark aufgeweicht, so dass mit Hilfe von Leitern als Trethilfen das schwere Gerät wie Rettungsschere und Spreizer nach unten gebracht werden mussten. “In Abstimmung mit dem Rettungsdienst trennten wir das Dach des Audis ab und führten eine patientenschonende Rettung durch”, beschrieb der Kirchaicher Kommandant Marco Heppt die zeitaufwendige Aktion bis der Patient schließlich nach rund 50 Minuten im Rettungswagen war. Parallel dazu sicherte die Feuerwehr den alten Sportplatz in Kirchaich ab, auf dem ein Rettungshubschrauber aus Nürnberg landete. Nach dem Transport zum Landeplatz wurde der Schwerstverletzte in das Bamberger Klinikum geflogen.
Glück hatte der Audi-Fahrer, dass der Unfall sofort bemerkt wurde. Hinter ihm fuhren nämlich zwei seiner Freunde in zwei Fahrzeugen, die Augenzeugen des schrecklichen Ereignisses wurden. So konnte sofort ein Notruf abgesetzt werden, auf den die ersten Rettungskräfte schon nach wenigen Minuten vor Ort waren. “Wahrscheinlich hätten vorbeifahrende Autofahrer das Fahrzeugwrack im Wald in der Dunkelheit gar nicht bemerkt, wenn es keine Augenzeugen gegeben hätte”, mutmaßte ein Feuerwehrmann.
Auch die Bergung des Autos gestaltete sich schwierig. Mit einem Abschleppwagen mit Kran und Unterstützung zahlreicher Kirchaicher Feuerwehrmänner war es nach gut einer Stunde schließlich gelungen, den total beschädigten Audi zu bergen. Den entstandenen Sachschaden bezifferte eine Beamtin der Polizeiinspektion Haßfurt auf etwa 15.000 Euro.
Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft war auch ein Gutachter an der Einsatzstelle, dessen Expertise möglicherweise Aufschluss über die Unfallursache geben kann. Für fünfeinhalb Stunden war der Streckenabschnitt an der Unfallstelle komplett für den Verkehr gesperrt.