Zeil am Main, Lkr. Haßberge. Ein Frontalzusammenstoß zweier Fahrzeuge forderte am Donnerstagnachmittag auf dem Autobahnzubringer Knetzgau drei Verletzte, zwei davon schwer. Die Rettungsarbeiten gestalteten sich langwierig. Auch ein Rettungshubschrauber war im Einsatz.
Kurz nach 15:30 Uhr befuhr ein 20-jähriger Mann aus dem Landkreis Haßberge mit seinem VW Golf die Staatsstraße 24 27 von Richtung Knetzgau kommend. Etwa 300 Meter nach der Abzweigung zur sogenannten “Zuckerstraße”, der Zeiler Umgehung, überholte der junge Fahrer ein vor ihm fahrendes Auto. Dabei unterschätzte er nach Polizeiangaben anscheinend die Geschwindigkeit eines sich auf der Gegenfahrbahn nähernden Mercedes Sprinter mit Schweinfurter Zulassung. Die beiden Fahrzeuge stießen frontal zusammen, wobei der Kleinbus in die Leitplanke gedrückt wurde und der Golf quer auf der Fahrbahn zum Stehen kam.
Das Auto, das der Fahranfänger überholen wollte, war nicht beteiligt und fuhr nach Zeugenaussagen normal weiter. Die Beamten der Polizeiinspektion Haßfurt halten es für möglich, dass dieser Fahrzeugführer überhaupt nichts von dem Unfall mitbekommen hat. Dennoch wäre diese Person ein wichtiger Zeuge. Die Polizei bittet den Autofahrer, sich möglichst bald bei der Haßfurter Dienststelle zu melden.
In dem Mercedes Sprinter saß ein Familienvater mittleren Alters am Lenkrad und sein Sohn im jungen Erwachsenenalter auf dem Beifahrersitz. Der Sohn konnte sich selbst befreien und trug leichte Verletzungen davon. Sein Vater war auf dem Fahrersitz eingeschlossen, so dass die Feuerwehr die Tür mit dem Spreizer öffnen musste.
Noch langwieriger gestaltete sich die Rettung des Golf-Fahrers, dessen Füße unter anderem eingeklemmt waren. Da eine schonende Rettung des Schwerverletzten von Nöten war, entfernte die Feuerwehr das Dach und die Türen auf der Fahrerseite und zog den nach hinten gedrückten Motorraum wieder nach vorne. Nach etwa einer Stunde war der Mann befreit und wurde genauso wie die beiden Insassen des Sprinters mit Rettungswagen in Krankenhäuser eingeliefert. Ein Transport mit dem eigens angeforderten Rettungshubschrauber Christoph 27 aus Nürnberg war nicht von Nöten. Nach Angaben der Polizei bestand zum Einsatzzeitpunkt für keine der drei Personen Lebensgefahr.
Die Feuerwehren aus Zeil und Sand waren mit 50 Einsatzkräften vor Ort. Den Einsatz leitete der Zeiler Kommandant Tobias Hetterich, wobei sich auch Kreisbrandmeister David Amling vor Ort ein Bild der Lage machte. Die beiden Fahrzeugwracks wurden durch ein Abschleppunternehmen geborgen. Der betroffene Streckenabschnitt des Autobahnzubringers war für rund drei Stunden komplett gesperrt.