Oberaurach / Oberschleichach, Lkr. Haßberge. Regelrecht in ein Blaulichtmeer verwandelt, hatte sich Oberschleichach am Dienstagabend. Eine nicht enden wollende Schlange an Feuerwehr-Einsatzfahrzeugen reihte sich am westlichen Ortseingang des Oberauracher Ortsteils auf. In einer Möbel-Schreinerei war es erneut zu einem Brand gekommen, nachdem erst vor zwei Tagen die Feuerwehr dort im Einsatz war.
Kurz vor 20 Uhr löste die Integrierte Leitstelle (ILS) Schweinfurt nach einem Notruf einen Alarm der hohen Alarmstufe B4 aus, wie es bei besonders gefährdeten Objekten, wie dem holzverarbeitenden Betrieb, üblich ist. Wie sich herausstellte, war im Heizungsraum des Anwesens ein Feuer ausgebrochen. „Eine Verpuffung in der Heizungsanlage war wohl die Brandursache“, erklärte Oberschleichachs stellvertretender Kommandant Marco Speckner, Die Flammen erfassten zwei Schaltschränke und die Isolierung vorbeiführender Rohrleitungen und verursachten eine starke Rauchentwicklung. Glücklicherweise war das Feuer schnell unter Kontrolle und gelöscht. Vorsorglich wurde auch der Spänebunker auf dem Betriebsgelände inspiziert, dessen Inhalt aber nicht in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Insgesamt waren 130 Einsatzkräfte, darunter 30 Atemschutzgeräteträger, der Feuerwehren aus Oberschleichach, Neuschleichach, Fatschenbrunn, Fabrikschleichach, Kirchaich, Knetzgau, Zell am Ebersberg, Sand und Ebelsbach sowie die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UG-ÖEL) und ein THW-Fachberater alarmiert. Auch Kreisbrandrat Ralf Dressel, Kreisbrandinspektor Thomas Neeb sowie die Kreisbrandmeister Dominik Mroz und Bernhard Finger unterstützten den Einsatz. Die Sachverhaltsaufnahme erfolgte durch die Polizeiinspektion Haßfurt.
Verletzte gab es keine. Zwei Personen, die kurzzeitig dem Rauch ausgesetzt waren, wurden vom BRK-Rettungsdienst versorgt, wobei aber keine Rauchgasintoxikation festgestellt wurde.
Bereits am Sonntag kam es in den Morgenstunden zu einem Großeinsatz in diesem Betrieb, bei dem 90 Feuerwehrleute vor Ort waren. Hier war eine Rauchentwicklung gemeldet, die von einem Bunker mit Holzhackschnitzel ausging. Über fünf Stunden waren die Einsatzkräfte beschäftigt, den Lagerraum leer zu räumen und Glutnester abzulöschen. Die Polizeiinspektion Haßfurt meldete dabei in ihrem Pressebericht, dass ein Putztuch in dem Bunker die Rauchentwicklung verursachte. Dem widersprachen sowohl Einsatzleiter Marco Speckner als auch der Firmeninhaber am Dienstag. Vielmehr soll es auch vor zwei Tagen zu einer Verpuffung in der Heizung gekommen sein und dadurch Funken in den Hackschnitzelbunker gelangt sein. Während bei dem ersten Einsatz kein nennenswerter Sachschaden entstand, wurde jetzt beim aktuellen Ereignis die gesamte Elektronik der Heizungsanlage beschädigt. Es entstand ein erheblicher Sachschaden, der sich aber vor Ort noch nicht beziffern ließ.