Erweiterung des Feuerwehrhauses in Neuschleichach für 605.000 Euro beschlossen

Die neue Fahrzeughalle der Feuerwehr Neuschleichach, die im Bereich des Bolzplatzes (links) entstehen soll, wird mit einem Zwischentrakt an das bestehende Feuerwehrhaus angebunden. Für den Anbau müssen auch einige alte Linden gefällt werden. Foto: © Christian Licha

Oberaurach / Neuschleichach, Lkr. Haßberge. Die aktuellen Planungen zur Erweiterung des Feuerwehrhauses in Neuschleichach wurden in der Gemeinderatssitzung am Donnerstag vorgestellt. Bereits in der Sitzung im November 2022 hatte das Gremium der Errichtung zweier Stellplätze, sowie die Ertüchtigung des Bestandsgebäudes zu voraussichtlichen Gesamtkosten von 310.000 Euro zugestimmt. Dieser Kostenansatz wurde nun deutlich überschritten, nachdem eine detaillierte Planung samt Kostenschätzung durch Bauplaner Norbert Hartmann zusammen mit Vertretern der Feuerwehr Neuschleichach und der Verwaltung erstellt wurde.

Unter Beachtung der feuerwehrrechtlichen Notwendigkeiten war es laut dem Planer unumgänglich, das bestehende Feuerwehrhaus mit einem Zwischentrakt an die neue Fahrzeughalle anzubinden. Diese soll im Bereich des jetzigen Bolzplatzes entstehen, wofür auch einige der dortigen alten Linden gefällt werden müssen. Ein direkter Anbau der Fahrzeughalle mit ihren zwei Stellplätzen in der Größe von jeweils 10 x 4,5 Metern zuzüglich Verkehrsflächen ist aus Platzgründen nicht möglich, so Hartmann. Der geplante Zwischenbau beinhaltet jeweils eine Umkleide, Dusche und Toilette getrennt für Damen und Herren. Die Ausfahrt für die beiden Einsatzfahrzeuge befindet sich, den geringen Platzverhältnissen geschuldet, entgegengesetzt jeweils an der Vorder- und Rückseite der Fahrzeughalle. Dahinter entstehen noch Parkplätze für die ehrenamtlichen Einsatzkräfte im Alarmfall. Das jetzige Feuerwehraus sei laut dem Bauplaner in einem noch recht guten Zustand, so dass nur geringe Renovierungsmaßnahmen vorgenommen werden müssen. Dort soll neben der Unterbringung der Heizungsanlage ein Büro und ein Besprechungsraum entstehen.

Von Seiten der Feuerwehr Neuschleichach, die mit einer Abordnung bei der Gemeinderatssitzung anwesend war, wurde vorgeschlagen, das vorhandene Ballfangnetz am Bolzplatz nach vorne zu den neuen Parkplätzen zu versetzen. Dies sei aus Sicherheitsgründen notwendig, um Kinder die sich auf dem Spielplatz befinden, im Einsatzfall nicht durch Fahrzeuge zu gefährden. Kommandant Thomas Huttner und sein Stellvertreter Thorsten Schmittwolf schlugen weiterhin vor, den vorhandenen Spielturm in den hinteren Bereich des Spielplatzes zu verlagern, so dass trotz des Wegfalls einiger Fläche trotzdem noch ein ausreichend großer Bolzplatz möglich ist.

Die geschätzten Gesamtkosten belaufen sich auf 605.000 Euro. Davon entfallen 300.000 Euro auf die Fahrzeughalle, 180.000 Euro auf den Zwischenbau, 80.000 Euro auf den Umbau des Bestandsgebäudes und 45.000 Euro für die Außenanlagen. Da es sich nur um einen Anbau und nicht um einen Neubau handelt, wird es wahrscheinlich nur die halbe staatliche Förderung geben, die sich insgesamt auf voraussichtlich 60.000 Euro belaufen wird. Außerdem sehen die jetzigen Berechnungen eine Eigenleistung der Feuerwehr Neuschleichach in Höhe von 80.000 Euro vor, so dass für die Gemeinde Oberaurach ein Restbetrag von 465.000 Euro zu stemmen ist.

Im Laufe der über einstündigen Diskussion im Gemeinderat kamen Meinungen auf, ob angesichts der Kosten nicht doch ein Neubau rentabler sei. Laut dem Bauplaner muss hier aber von einem Investitionsvolumen von mindestens einer Million Euro ausgegangen werden. Die Gemeinderatsmitglieder standen vor der Wahl, die gesamte Debatte neu aufzurollen. Angesichts der bereits seit zwei Jahren andauernden Diskussion schlug Bürgermeister Thomas Sechser vor, einen baldigen Baubeginn zu ermöglichen und über die vorgelegte Planung des Anbaus abzustimmen, zumal der Entwurf mit der Feuerwehr Neuschleichach abgestimmt sei und auch Kreisbrandrat Ralf Dressel sein Einverständnis zeigte.  Der Beschluss fiel schließlich einstimmig, wobei die Verwaltung im nächsten Schritt beauftragt wird, eine Förderung für die Errichtung der beiden Stellplätze bei der Regierung von Unterfranken zu beantragen.