Knetzgau / Hainert, Lkr. Haßberge. Ein Großaufgebot der Feuerwehr wurde am frühen Sonntagmorgen von der Integrierten Leitstelle (ILS) Schweinfurt zu einem Verkehrsunfall auf die Kreisstraße HAS 12 zwischen Mariaburghausen und Hainert alarmiert. Aufgrund des Alarmstichwortes „Person eingeklemmt“ rückten die Freiwilligen Feuerwehren aus Hainert, Westheim, Knetzgau und Haßfurt mit rund 70 Einsatzkräften an. Vor Ort stellte sich die Lage dann glücklicherweise weniger dramatisch dar.
Gegen 2:30 Uhr war eine 69-jährige Frau mit ihrem Mitsubishi Colt Richtung Hainert unterwegs, als sie in dem dortigen Waldstück aus bislang ungeklärter Ursache die Kontrolle über ihr Fahrzeug verlor und nach rechts von der Fahrbahn abkam. Das Auto landete auf einem Wiesenstück zwischen Fahrradweg und Wald. Hinzukommende Autofahrer hielten sofort an und kümmerten sich als Ersthelfer bis zum Eintreffen der Rettungskräfte vorbildlich um die Frau.
Die Feuerwehren übernahmen die Verkehrsabsicherung, stellten den Brandschutz sicher und unterstützten das Rote Kreuz bei der Personenrettung, die keine technischen Hilfsmittel erforderte. Entgegen der Erstmeldung war die Frau, die augenscheinlich unverletzt blieb, weder eingeklemmt noch eingeschlossen.
Die Beamten der Polizeiinspektion Haßfurt stellten Atemalkoholgeruch bei der Mitsubishi-Fahrerin fest. Ein entsprechender Test konnte jedoch vor Ort nicht durchgeführt werden. Die Seniorin, die augenscheinlich unverletzt geblieben war, machte zudem einen verwirrten Eindruck und wurde zur Abklärung etwaiger Verletzungen und zur Durchführung einer Blutentnahme mit einem Rettungswagen in das Krankenhaus nach Haßfurt transportiert. Die Polizeibeamten berichteten weiterhin, dass die Beteiligung eines anderen Fahrzeuges an dem Unfall ausgeschlossen werden könne. Auch sei die Frau nach ihrer eigenen Aussage nur mit mäßiger Geschwindigkeit, weit unter 100 Stundenkilometern unterwegs gewesen, so die Polizei.
„Dieser Einsatz war das perfekte Beispiel für eine hervorragende Zusammenarbeit der verschiedenen Feuerwehren“, lobte Hainerts Kommandant und Einsatzleiter Stefan Stühler und ergänzte: „Bei der Annahme eines schlimmen Szenarios ist es immer besser sofort entsprechende Einsatzmittel vor Ort zu haben als diese erst zeitraubend nachalarmieren zu müssen“. Auch Kreisbrandinspektor Thomas Neeb und Kreisbrandmeister Bernhard Finger machten sich am Einsatzort ein Bild der Lage und konnten sich von dem guten Zusammenspiel der Wehren überzeugen. Nach gut einer Stunde war der Einsatz beendet. Das Unfallfahrzeug wurde durch ein Bergungsunternehmen abgeschleppt.