Maroldsweisach / Pfaffendorf, Lkr. Haßberge. Große personelle Veränderungen standen im Mittelpunkt des Kreisfeuerwehrtages, der in der Turnhalle der Dominikus Savio Schule in Pfaffendorf mit einer Vollversammlung der Kommandanten der Kreisbrandinspektion des Landkreises Haßberge begangen wurde.
Nach insgesamt 49 Jahren als aktiver Feuerwehrler und davon 23 Dienstjahren als Kreisbrandinspektor im Inspektionsbezirk 4 (Maintal/Steigerwald) wurde Georg Pfrang in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Zuvor wirkte er bereits als Kreisbrandmeister und Kommandant der Feuerwehr Geusfeld. Im Alter von 16 Jahren trat Georg Pfrang seinerzeit der Jugendfeuerwehr in seinem Geburtsort Michelau im Steigerwald bei. Einige Jahre später zog es ihn nach Geusfeld, wo er eine Familie gründete und seit 1981 seine neue Heimat hat. In Würdigung seines jahrzehntelangen, ehrenamtlichen Engagements verlieh Kreisbrandrat Ralf Dressel an Georg Pfrang den Titel “Ehren-Kreisbrandinspektor”.
Ebenfalls den Ehrentitel erhielt Wolfgang Holzmann aus Neubrunn. Stolze 37 Jahre war er als Kreisbrandmeister im Atemschutzzentrum Knetzgau eingesetzt und war damit für die Ausbildung der Atemschutzgeräteträger im Landkreis mit zuständig. Außerdem war Wolfgang Holzmann immer dabei, wenn es galt, bei Großeinsätzen entsprechendes Material für die Einsatzkräfte vorzuhalten und dieses auch zu warten.
Als Nachfolger für Georg Pfrang wurde Thomas Neeb aus dem Eltmanner Stadtteil Weisbrunn als Kreisbrandinspektor ernannt. Zuvor sammelte er schon viel Erfahrung als Kreisbrandmeister in seiner Region. Fabian Hümmer, der Kommandant der Feuerwehr Eltmann, tritt wiederum in die Stapfen von Thomas Neeb und wurde als Kreisbrandmeister ernannt. Im Atemschutzzentrum Knetzgau ist ab sofort Elias Schlinke aus Königsberg als Kreisbrandmeister zuständig.
Das Feuerwehr-Ehrenzeichen für 40 aktiven Dienst erhielten Kreisbrandrat Ralf Dressel aus Königsbergund Kreisbrandinspektor Thomas Habermann aus Unterpreppach. Mit dem Feuerwehr-Ehrenkreuz des Landesfeuerwehrverbandes wurde Gerd-Peter Schmidt aus Allertshausen ausgezeichnet, der dort seit bereits 40 Jahren durchgängig die Feuerwehr des Maroldsweisacher Ortsteils als Kommandant leitet.
Stellvertretender Landrat Oskar Ebert, der den Landkreis bei der Versammlung vertrat, wurde ebenfalls eine Ehre zu teil. Völlig ahnungslos überraschte Kreisbrandrat Ralf Dressel den ehemaligen Bürgermeister der Gemeinde Rauhenebrach und überreichte ihm die Feuerwehr-Ehrenmedaille für seine 24-jährige Tätigkeit als Gemeindeoberhaupt. “Oskar Ebert ist mit Leib und Seele den Feuerwehren verbunden und setzte sich immer für deren Belange ein”, so Dressel.
Bei den Sachthemen war wieder einmal mehr die Umrüstung der Alarmierung auf Digitalfunk ein Thema. Lukas Schneider, zuständig beim Landratsamt Haßberge für diesen Bereich, informierte die Anwesenden über den aktuellen Stand der Dinge. Bereits im Jahr 2020 wurde mittels Bedarfsabfrage bei den Gemeinden Zahlen für die Umrüstung von analoger auf digitaler Alarmierung erhoben. So werden von den 26 Gemeinden des Landkreises 1720 digitale Meldeempfänger beschafft, voraussichtlich 178 Sirenen umgerüstet und eine bislang unbekannte Anzahl an Sirenen sogar neu errichtet.
Aktuell wurden circa 970 Melder bestellt, geliefert jedoch nur 454. Die Firma Motorola Solutions konnte auf Grund von pandemiebedingen Unterbrechungen der Lieferketten sowie Lieferschwierigkeiten von Halbleitermaterialien keine Liefertermine halten, so Schneider. Die im Dezember 2021 bestellten digitalen Meldeempfänger des Landratsamtes Haßberge wurden zum Beispiel erst im Mai 2022 geliefert. Diese Lieferschwierigkeiten werden wohl noch bis Ende 2022 andauern, schätzt der Sachbearbeiter.
Weiterhin erklärte Lukas Schneider, dass es seitens des Freistaates Bayern sowie des Bundes zwei Förderprogramme zur Umrüstung von analoger Sirenensteuereinheiten auf digitale Steuereinheiten, sowie die Neuerrichtung von digitalen Sirenenanlagen zur Warnung der Bevölkerung, gibt. Im Landkreis Haßberge sind erste Bestellvorgänge für die Umrüstung der Sirenenanlagen angelaufen. Erst wenn bei allen Gemeinden des Landkreises Haßberge die digitale Alarmierung sichergestellt ist, kann mit der Rückrüstung der analogen Funktechnik begonnen werden. Ein abschätzbarer Zeitpunkt steht jedoch noch nicht fest, so Schneider.