55-Jährige nach Frontalzusammenstoß verstorben – Beteiligter begeht Unfallflucht

Die 55-jährige Fahrerin dieses VU up verstarb trotz aller Bemühungen noch an der Unfallstelle. Foto: Christian Licha

Theres / Horhausen, Lkr. Haßberge. Bei einem schrecklichen Verkehrsunfall verlor am Sonntagabend eine 55-jährige Frau aus dem Landkreis Haßberge ihr Leben. Ein VW Touareg stieß kurz nach der Mainbrücke bei Theres mit einem entgegenkommenden Kleinwagen frontal zusammen. Der Unfallgegner entfernte sich noch vor Eintreffen der Rettungskräfte vom Unfallort. Die Verkehrspolizei Schweinfurt-Werneck ermittelt zur Unfallursache und möglichen Straftaten.

Über fünf Stunden war die Staatsstraße 2426 zwischen dem Thereser Kreisel und der Ausfahrt Horhausen komplett für den Verkehr gesperrt. Auf einer Länge von knapp 100 Meter erstreckte sich ein Trümmerfeld, das von dem heftigen Aufprall zeugte. Nach bisherigen Erkenntnissen befuhr ein 32-jähriger Landkreisbewohner gegen 20:00 Uhr die Strecke in Richtung A70. Die Polizei geht davon aus, dass wohl im Zuge eines Überholmanövers im Baustellenbereich auf der Mainbrücke der VW Touareg des Mannes offensichtlich auf die Gegenfahrbahn kam und dort mit einem ihm entgegenkommenden VW Up kollidierte. Im dortigen Bereich herrscht Tempo 50 und Überholverbot.

Auf der Gegenfahrbahn prallte der 32-jährige Fahrer dieses SUV frontal mit dem Kleinwagen zusammen. Foto: Christian Licha

Durch die Wucht des Aufpralls schob der SUV den Kleinwagen rund 100 Meter vor sich her, bevor die Katastrophe in der Leitplanke endete. In beiden Autos lösten alle Frontairbags aus, beide Frontpartien waren schwer beschädigt. Beim Kleinwagen wurde der Motor herausgerissen und blieb am Fahrbahnrand liegen. Ersthelfer waren sofort zu Stelle und leiteten Reanimationsmaßnahmen bei der bewusstlosen Frau ein.Trotz aller Bemühungen auch der sofort darauf eintreffenden Feuerwehren Obertheres, Wonfurt und Haßfurt sowie des Rettungsdienstes erlag die Haßfurterin noch an der Unfallstelle ihren schweren Verletzungen.

Rund 100 Meter bevor die Fahrzeuge in der Leitplanke zum Stillstand kamen, erfolgte offenbar der Aufprall, so wie es diese Spuren zeigen. Foto: Christian Licha

Der 32-jährige Touaraeg-Fahrer konnte sich selbst aus dem Fahrzeugwrack befreien und entfernte sich mit scheinbar leichteren Verletzungen im Vorfeld noch vor Eintreffen der ersten Polizeistreifen vom Unfallort. Da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass sich der Mann möglicherweise in einer hilflosen Lage oder gar in einer psychischen Ausnahmesituation befindet, alarmierte die Integrierte Leitstelle (ILS) Schweinfurt weitere Feuerwehrkräfte aus Theres und Horhausen zur Personensuche. Am Sammelpunkt, dem Feuerwehrhaus in Horhausen, traf kurz darauf ein Großaufgebot an Einsatzkräften ein und suchte die Gegend weitläufig ab. Offenbar wurde der Gesuchte von Passanten einige Zeit nach dem Unfall zuletzt in Dampfach, rund drei Kilometer von der Unfallstelle entfernt, gesehen. Ebenfalls zum Einsatz kam ein Polizeihubschrauber und eine Rettungshundestaffel mit zehn Flächensuchhunden sowie zwei Mantrailer. Nachdem die Suche gegen 2:15 Uhr erfolglos abgebrochen wurde, konnte der Gesuchte am Montagmorgen in Traustadt (Lkr. Schweinfurt) durch die Polizei aufgegriffen und vorläufig festgenommen werden.

Nach dem Frontalzusammenstoß im Baustellenbereich der Mainbrücke bei Horhausen war die Strecke über fünf Stunden komplett gesperrt. Foto: Christian Licha

Die 65 Einsatzkräfte der Feuerwehren Obertheres, Wonfurt und Haßfurt sicherten unter der Leitung des Oberthereser Kommandanten Dominik Mroz den Bereich verkehrstechnisch ab und stellten den Brandschutz sicher. Außerdem leuchtete die Feuerwehr den Unfallort aus und unterstützte den Rettungsdienst. Kreisbrandinspektor Georg Pfrang und Kreisbrandmeister Thomas Neeb machten sich ebenfalls vor Ort ein Bild der Lage. Die Verkehrspolizeiinspektion Schweinfurt-Werneck übernahm die Ermittlungen zur Unfallursache, die derzeit noch völlig unklar ist. Ein Gutachter der DEKRA war vor Ort und sicherte die Unfallspuren, die sicherlich zur Rekonstruktion des genauen Herganges beitragen werden. Der entstandene Sachschaden wird derzeit auf rund 50.000 Euro geschätzt.