LKW-Sattelauflieger auf Autobahn in Vollbrand – Acht Stunden Vollsperrung auf A70

Der Auflieger eines Sattelzuges stand am frühen Donnerstagmorgen auf der Maintalautobahn A70 lichterloh in Flammen. Foto: © Christian Licha

Schonungen, Lkr. Schweinfurt. Über acht Stunden war am Donnerstag die Maintalautobahn A70 zwischen den Anschlussstellen Schonungen und Haßfurt/Theres komplett für den Verkehr gesperrt. Grund dafür war ein Sattelzug, dessen Auflieger komplett ausbrannte und so für Verkehrsbehinderungen in diesem Bereich sorgte.

„Auf der Anfahrt sahen wir schon aus der Ferne hohe Flammen in den Nachthimmel schlagen“, beschreibt Pressesprecher Simon Scheuring von der Freiwilligen Feuerwehr Schonungen den Einsatz in den frühen Morgenstunden. Zeitgleich um 4:30 Uhr wurde auch die Freiwillige Feuerwehr Gochsheim durch die Integrierte Leitstelle (ILS) Schweinfurt alarmiert.

Zwei Stunden kämpften drei Feuerwehren mit dem Flammenmeer bis es endlich „Feuer aus“ hieß. Foto: © Christian Licha

Der 50-jährige Fahrer einer polnischen Spedition, der wohl zusammen mit seiner Frau unterwegs war und mit seinem Sattelzug in Fahrtrichtung Bamberg fuhr, bemerkte kurz nach der Talbrücke Untereuerheim den Brand. Geistesgegenwärtig hielt der Mann an, koppelte die Zugmaschine ab und brachte sie in rund 200 Meter Entfernung in Sicherheit. Keine Minute zu früh, denn kurz darauf stand der Anhänger bereits in Vollbrand. Auf der Ladefläche befanden sich glücklicherweise nur leere Holzpaletten.

Aufgrund des großen Ausmaßes des Feuers, wurde die Freiwillige Feuerwehr Schweinfurt der ständigen Wache mit ihrem 4000 Liter fassenden Tanklöschfahrzeug nachalarmiert. Zudem wurde ein Pendelverkehr zu der Ortschaft Weyer eingerichtet, um weiteres Wasser nachzutanken.

Glücklicherweise waren als Ladung nur leere Holzpaletten an Bord. Foto: © Christian Licha

Durch die enorme Hitzeentwicklung verbog sich sogar die Leitplanke und die Flammen fraßen sich die Böschung hinauf, wie Scheuring berichtet. Die dort stehende Lärmschutzwand aus Holz mit einer Füllung aus Dämmwolle wurde ebenfalls ein Raub der Flammen. Zeitweise standen Überlegungen im Raum, einen Baum fällen zu müssen, der auch vom Feuer angegriffen war. Letztendlich konnte der Baum aber gerettet werden. Nach etwa zwei Stunden konnten Dennis Reulein, der Einsatzleiter und zweite Kommandant der Feuerwehr Schonungen, „Feuer aus“ verkünden. Gleichwohl zogen sich die Nachlöscharbeiten für die insgesamt 35 Einsatzkräfte der drei Feuerwehren noch einige Zeit hin.

Sowohl der Lkw-Fahrer als auch die Frau kamen mit dem Schrecken davon und blieben unverletzt. Ein Feuerwehrmann zog sich leichte Brandverletzungen zu und wurde ambulant durch den Rettungsdienst vor Ort behandelt.

Große Löcher klaffen in der Lärmschutzwand, die ebenfalls ein Raub der Flammen wurde. Foto: © Christian Licha

Auf Anfrage teilte ein Beamter der Verkehrspolizei Schweinfurt-Werneck mit, dass ein geplatzter Reifen für den Brand ursächlich war. Der Sachschaden wird auf etwa 50.000 Euro geschätzt. Die Autobahnmeisterei Knetzgau prüft, inwieweit auch der Fahrbahnbelag in Mitleidenschaft gezogen wurde. Für die Dauer der Vollsperrung wurde der Verkehr über die alte Bundesstraße 26 zur Anschlussstelle Haßfurt/Theres umgeleitet. Dort gab es keine nennenswerten Störungen, jedoch auf der Autobahn stauten sich die Fahrzeuge auf einer Länge von drei Kilometern, so die Polizei.