Königsberg, Lkr. Haßberge. Lichterloh in Flammen stand am frühen Mittwochmorgen der Dachstuhl eines Fachwerkhauses in Königsberg. Insgesamt vier Personen wurden hierbei leicht verletzt.
Um 2:50 Uhr alarmierte die Integrierte Leitstelle (ILS) Schweinfurt ein Großaufgebot der Feuerwehr zum Einsatzort in der Regiomontanusstraße. Kurz davor wurde eine Bewohnerin des Hauses durch Geräusche auf den Brand aufmerksam und weckte umgehend die weiteren fünf Personen, die sich in dem Gebäude aufhielten, darunter drei minderjährige Kinder. „Bei unserem Eintreffen hatten sich alle im Haus befindlichen Personen bereits selbstständig in Sicherheit gebracht“, sagte der Königsberger Kommandant Peter Schüler, der den Einsatz leitete. Unterstützt wurde er dabei von Kreisbrandrat Ralf Dressel.
Ein Innenangriff war zunächst nicht möglich, da der Dachstuhl bereits in Vollbrand stand. Aus diesem Grund wurde zunächst vom Boden aus und zusätzlich mit Hilfe der Drehleiter der Feuerwehr Königsberg und der Gelenkbühne der Werkfeuerwehr der Fränkischen Rohrwerke die Flammen bekämpft. Später wurde noch die Drehleiter der Haßfurter Feuerwehr nachalarmiert, die ebenfalls wertvolle Dienste leistete. Nach rund einer halben Stunde war das Feuer zumindest unter Kontrolle, erklärte Peter Schüler. In den Einsatz mit eingebunden waren auch die Feuerwehren aus Prappach und Hellingen. Zusätzlich wurde der Gerätewagen Atemschutz der Feuerwehr Zeil angefordert, um die Einsatzkräfte mit zusätzlichen Atemschutzgeräten zu versorgen.
Die Löscharbeiten zogen sich bis in die Vormittagsstunden hinein. Das Dach musste abgedeckt werden, um an alle Glutnester zu kommen. Zusätzlich mussten die sehr verwinkelten Gebäudeteile des alten Fachwerkhauses mit der Wärmebildkamera abgesucht werden. Insgesamt befanden sich auch fünf Katzen in dem Haus. Davon konnte die Feuerwehr zwei Katzen retten und den Besitzern übergeben. Die drei weiteren Katzen werden derzeit noch vermisst.
Von den insgesamt sechs Bewohnern wurden drei Personen durch das Einatmen von Rauchgas leicht verletzt, wie Daniel Schirmer, BRK-Einsatzleiter Rettungsdienst, mitteilte. Seitens des Bayerischen Roten Kreuzes waren zwei Rettungswagen aus Hofheim und Haßfurt sowie eine Notärztin aus Hofheim und der Einsatzleiter Rettungsdienst vor Ort. Glücklicherweise musste aber niemand von ihnen ins Krankenhaus gebracht werden. Die Betroffenen wurden von den Mitarbeitern des Rettungsdienstes während des Löscheinsatzes betreut. Bei den Löscharbeiten wurde ein Feuerwehrmann leicht verletzt. Er wurde zur weiteren Behandlung mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus Haßfurt transportiert.
Insgesamt waren 65 Einsatzkräfte der Feuerwehren vor Ort. Unterstützt wurde die Feuerwehr auch durch den Bauhof der Stadt Königsberg, der Transportarbeiten übernahm. Noch in der Nacht übernahm die Kriminalpolizei Schweinfurt von den Beamten der Polizeiinspektion Haßfurt die Ermittlungen zur Brandursache, die noch ungeklärt ist. Kreisbrandrat Ralf Dressel vermutet, dass das Feuer im Dachgeschoß ausgebrochen sein könnte. Über die Schadenshöhe ist ebenfalls noch nichts bekannt. Zumindest ist das Haus derzeit nicht bewohnbar. Die Ortsdurchfahrt von Königsberg war lange Zeit komplett gesperrt. Später konnte zumindest der Anliegerverkehr einspurig an der Einsatzstelle vorbeigeleitet werden.