Zeil am Main/Lkr. Haßberge. Die Freude ist groß bei den Verkehrsteilnehmern: Endlich kann die Sander Straße in Zeil wieder befahren werden und die großräumige Umleitung über Ziegelanger beziehungsweise den Autobahnzubringer gehört der Vergangenheit an. Zumindest für das nächste knappe Vierteljahr, denn danach steht mit dem zweiten Bauabschnitt eine erneute Sperrung der mit sonst mit 4200 Fahrzeugen am Tag stark frequentierten Kreisstraße an. Einzelne Restarbeiten im südlichen Teil der Sander Straße sollen noch vor Weihnachten abgeschlossen werden. So fehlt zum Beispiel noch stückweise die Pflasterung des Gehsteiges.
Auch Bürgermeister Thomas Stadelmann war überrascht, als schon Freitagnachmittag der Verkehr wieder fließen konnte. Offiziell war die Freigabe erst für diese Woche angedacht. Bei einem kurzfristig angesetzten Pressetermin dankte Stadelmann nicht nur den beteiligten Firmen für die zuverlässige Bauausführung sondern hauptsächlich auch den Anwohnern: „Die Anlieger haben die Einschränkungen in der Bauzeit mit sehr viel Kompromissbereitschaft und in einer sehr vorbildlichen Art und Weise mitgetragen, wie es nicht besser hätte sein können. Dafür sage ich jedem Einzelnen ein herzliches „Vergelts Gott“.
Und wie geht es weiter mit der Sander Straße? Je nach Witterung wird voraussichtlich Ende Februar oder Anfang März nächsten Jahres der zweite Bauabschnitt begonnen. Diese Arbeiten sollen dann ähnlich wie beim ersten Bauabschnitt bis November/Dezember 2021 fertiggestellt sein. Dabei wird der Teilbereich vom Bahnübergang bis zur Sparkasse für den Verkehr gesperrt. Auch hier steht neben einer neuen Straße und und einem neuen Gehweg die Kanal- und Trinkwasserleitungserneuerung auf dem Arbeitsplan. Entgegen der ersten Planungen, die eine neue Unterquerung der Bahnlinie vorgesehen hatten, wird nun nach Auskunft des Bürgermeisters ein anderes Verfahren angewendet. Hierbei sollen vereinfacht ausgedrückt, in die alten Abwasserrohre unter den Bahngleisen neue Rohre eingeschoben werden.
Der Straßenausbau mit einer Gesamtlänge von 505 Metern ist notwendig, weil zahlreiche Risse, Verdrückungen der Fahrbahnoberfläche sowie Asphaltabplatzungen, eine grundhafte Sanierung seit langem erforderlich machten. Insgesamt investiert der Landkreis Haßberge für den Ausbau der Ortsdurchfahrt Zeil 895 000 Euro, wovon rund 349 000 Euro aus eigenen Mitteln finanziert werden müssen. Die Stadt Zeil muss für den Ausbau von Gehwegen und Seitenflächen insgesamt gut 437 000 Euro aufbringen, wovon zirka 210 000 Euro durch Eigenmittel zu finanzieren sind. Für den Straßenneubau kommen keine Kosten auf die Anwohner zu. Ob die Kanalkosten auf alle Nutzer des Wasserleitungsnetztes umgelegt werden, steht noch nicht fest. „Hier ist noch nichts entschieden“, erklärte Bürgermeister Stadelmann. Prinzipiell sei es möglich, Beitragsbescheide zu erlassen oder die Kosten auf den Abwasserpreis umzulegen.