Corona-Teststelle der KVB wurde von nicht angemeldeten Personen überrannt

Zu den Teststellen, wie hier seinerzeit in Eltmann, dürfen nur angemeldete Personen kommen. Archivfoto: © Christian Licha

Im Landkreis Haßberge sind vier weitere Personen auf das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 getestet worden, teilt das Landratsamt Haßberge mit. Wie es in der Pressemitteilung heißt, liegt die Gesamtzahl somit zum heutigen Stand (Freitag, 20. März, 14.00 Uhr) kreisweit bei insgesamt 15 bestätigten Fällen. Das Gesundheitsamt Haßberge ermittelt wie gewohnt routiniert mögliche Kontaktpersonen und Infektionsquellen. Aktuell werden weitere begründete Verdachtsfälle überprüft. Rund 450 Personen befinden sich derzeit in häuslicher Isolierung.

Was eigentlich als Ergänzung und zur Entlastung der mobilen Testteams, die mutmaßlich Erkrankte zu Hause besuchen, und der Hausärzte gedacht war, sah sich mit einem nicht zu bewältigenden Andrang: Die für den KVB in Haßfurt neu eingerichtete zentrale Teststation ist am Donnerstag förmlich überrannt worden. Der Hauptgrund: Die KVB hat ein neues elektronisches System zur Terminvergabe getestet. Leider wurde der zugeteilte Code sowie der Standort der Teststation innerhalb weniger Minuten über Facebook, Whatsapp und sonstigen sozialen Medien weiter verbreitet. Die Folge: Binnen einer Stunde war der Ansturm enorm. Zudem fuhren zahlreiche Bürger aus eigener Initiative zur Screening-Station – auch aus benachbarten Landkreisen.

Der hohe Andrang – rund 350 Personen waren vor Ort – führte zu langen Rückstaus und Wartezeiten über mehrere Stunden. Landrat Wilhelm Schneider appelliert eindringlich an die Vernunft der Bürgerinnen und Bürger: „Wir befinden uns in einer Krise, hier sind alle gefordert.“

Personen, die keinen Termin für die Abstrichentnahme über die Telefonnummer 116 117 vereinbart haben, haben an der Teststation nichts zu suchen.“

Der Landkreis Haßberge trifft verschiedene Vorkehrungen, damit der Betrieb auch an der zweiten Teststation ordnungsgemäß ablaufen kann. Die Probenahme-Einrichtung, die vom KVB genutzt wird, wird an einem anderen Standort aufgebaut.

Es wird noch einmal eindringlich darauf hingewiesen, dass an den zentralen Teststationen nur Rachenabstriche von Personen genommen werden, die vorher einen Termin erhalten, aus dem Landkreis Haßberge kommen und Symptome haben.

Das Bürgertelefon ist nach wie vor unter der Telefonnummer 09521/27-600 erreichbar – an Wochentagen von Montag bis Freitag von 8.00 bis 18.00 Uhr sowie am Samstag und Sonntag von 9.00 bis 14.00 Uhr. Es wird um Verständnis gebeten, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu medizinischen Fragen keine Auskunft geben können.

Wer sich krank fühlt und grippeähnliche Symptome hat und nicht direkten Kontakt mit einer Person hatte, bei der der Corona-Virus nachgewiesen wurde, soll sich telefonisch bei seinem Hausarzt melden. Dieser entscheidet dann über eine Krankschreibung.

Patienten mit begründetem Verdacht sollen dringend den Fahrdienst/Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigung kontaktieren. Die Nummer ist 116 117.

Bürger die aufgrund Corona verdächtiger Symptome den Arzt oder das Krankenhaus kontaktieren wollen, müssen unbedingt vorher den Arzt oder das Krankenhaus anrufen und darauf hinweisen, dass sie Corona verdächtige Symptome bei sich festgestellt haben.

Die häufigsten Fragen und Antworten stehen auf der Internetseite des Landkreises Haßberge (www.hassberge.de) und werden ständig aktualisiert. Unternehmer, die Fragen insbesondere zu Betriebsuntersagungen anlässlich der Corona-Pandemie Fragen haben, werden gebeten, sich direkt an die Kammern, Berufsverbände und Innungen zu wenden. Wichtige Informationen gibt es außerdem auf der Sonderseite: www.wirtschaftsraum-hassberge.de/corona.

Abschließend appelliert Landrat Wilhelm Schneider auch im Hinblick auf die landesweit verordnete Ausgangsbeschränkung noch einmal an die Bevölkerung: „Zusammenhalt war und ist unsere Stärke im Landkreis Haßberge. Wir brauchen jetzt Disziplin in der Reduzierung sozialer Kontakte, damit die Ausbreitung des Corona-Virus verlangsamt wird. Jeder kann etwas tun, auch wenn es für den Einzelnen drastische Einschränkungen bedeutet. Aber: „Das kann im Ergebnis Leben retten!“.