Haßfurt / Sylbach, Lkr. Haßberge. „Fantasie endet nie“. Unter diesem Motto waren am Samstag die Narren in Sylbach los. Im ausverkauften Dorfgemeinschaftshaus wurde dem Publikum ein abwechslungsreiches Programm bei der diesjährigen Büttensitzung des SV Sylbach geboten. Die vielen Sketche und Tänze, die von Jürgen Heinl und seinem Sohn Lukas anmoderiert wurden, begeisterten die Zuschauer.
Sparmaßnahmen im Altersheim wurden humorvoll veranschaulicht, in dem jeder Bewohner denselben Waschlappen benutzen musste und auch gleich die Zahnpasta von der Pflegekraft direkt in den Mund bekam. „Alexa, spiel mir Schnackselmusik“, befahl hingegen die Ehefrau ihrem neumodischen Gerät, als sie ihren Mann im Bett verführen wollte. Zwei Ordensschwestern wurden von einem Lüstling verfolgt, während ein 82-jähriger Rentner zum Samenspenden kam. Als lebender Shaker präsentierte sich Christina Heinl, die zusammen mit Angelika Adamowski und Tina Fields auf der Bühne stand. Mit Wodka, Kaffee und weiteren Zutaten in ihrem Mund wurde sie kräftig durchgeschüttelt.
Zu einer nicht ganz ernst zu nehmende Talkrunde holte Jürgen Heinl den ersten Bürgermeister Günther Werner und den dritten Bürgermeister Stephan Schneider auf die Bühne. Aufs Glatteis führte der Moderator die beiden Bürgermeisterkandidaten mit der Frage, wann in Haßfurt der letzte Faschingszug stattfand. Beide Lokalpolitiker dachten sofort an die 1960-er Jahre, wobei Bürgermeister Werner sogar noch den damaligen Faschingsprinzen benennen konnte. Köstlich amüsiert hat sich dabei das Publikum, denn die Antworten waren falsch. Der letzte Faschingszug in der Kreisstadt, zu der ja auch der Stadtteil Sylbach gehört, war erst am Faschingsfreitag, als die Sylbacher ihr erstes kleines Event nach rund 20 Jahren Pause erfolgreich auf die Beine stellten.
Der jüngste Nachwuchs, die Aerobic Kids, tanzten zum Lied „Achterbahn“ und die Aerobic Girls mit „one Boy“ bekamen ebenfalls kräftigen Beifall für ihren einstudierten Tanz in Fußballtrikots. Zu Hits der Backstreetboys waren die Herren des Männerballetts halbnackt auf der Bühne, was besonders die anwesenden Frauen begeisterte. „Oldies but Goodies“ hieß es bei den Tanzmädels, die zu alten Hits ihren reizvollen Tanz aufs Parkett legten.
Tränen in den Augen gab es bei Jürgen Heinl, den der „Motor“ des Sylbacher Faschings, den er schon seit 15 Jahren antreibt. Völlig überraschend kamen für ihn die lobenden Worte auf der Bühne, mit denen alle Mitwirkenden ihren Chef feierten. „Jürgen Du bist spitze!“ und „Kein Fasching ohne Jürgen – Wir brauchen Dich!“, war auf den Transparenten zu lesen, die die Akteure hochhielten.