Rund 30 Schützen hatten sich auch heuer wieder am Zeiler Käppele versammelt, um das Neue Jahr mit Böllerschüssen zu begrüßen. Mit diesem Brauchtum sollen die bösen Geister vertrieben und die rauhen Nächte abgeschlossen werden, erklärte Udo Naß, Böllerreferent des Schützengaus Schweinfurt und Hauptverantwortlicher des Schießens in Zeil.
Handböller, Schachtböller, Mörser und Böllerkanonen standen auf dem Kapellenberg bereit. Unter dem Kommando von Carola Vetter wurden fünf Salven (Eröffnungssalut, langsames und schnelles Reihenfeuer, Doppelschlag und Ehrensalut) abgefeuert, deren Druckwelle deutlich zu spüren waren. Für den Gehörschutz der zahlreichen Zuschauer hatten die Schützen aus Zeil, Heilgersdorf, Sennfeld und dem Steigerwald bestens gesorgt und kostenlos Ohrstöpsel verteilt. Im Anschluss standen die Böllerschützen auch für Fragen zur Verfügung, denn die zum Teil historischen Schießgeräte weckten das Interesse der Gäste.
Für die Zuschauer war es ein eindrucksvolles Erlebnis. So auch für Heiner Vogler, der die letzten Jahre das Schauspiel von der Stadt aus verfolgte und diesmal mit seiner Frau auf dem Platz vor dem Käppele gekommen war. Als sehr beeindrucken hatten es die beiden empfunden, direkt dabei zu sein und zollten den Beteiligten ihren Respekt, auch für die logistische Leistung, die großen Kanonen auf den Berg zu schaffen.
Norbert Mahr, Gauschützenmeister des Schützengaus Schweinfurt, freute sich, dass jedes Jahr mehr Zuschauer zu dieser Veranstaltung kommen. Seines Wissens nach, dürfte das Zeiler Böllerschießen auch das einzige an Neujahr in ganz Unterfranken sein. 2011 ins Leben gerufen, fand es dieses Jahr somit bereits schon zum achten Mal statt.
Bürgermeister Thomas Stadelmann freute sich einerseits über die Tradition, die weiter fortgesetzt wird, andererseits natürlich auch, dass diese perfekt zum Auftakt des Jubiläumsjahres „1000 Jahre Zeil“ passt. Vor allem sei alles sicher und ohne Zwischenfälle abgelaufen. „Sicher gibt es Stimmen, die das Schießen kritisieren.“, sagte Stadelmann, aber er akzeptiere das, bittet aber gleichzeitig auch um Verständnis, da es sich um Brauchtumsveranstaltung handelt.