Zeil am Main, Lkr. Haßberge. Nach dem Sonntag mit Dauerregen und entsprechend wenig Besuch, verzeichnete das Zeiler Altstadt-Weinfest am Montag einen gelungenen Endspurt, wenn auch nicht so viele Gäste den letzten Tag in der Fachwerkstadt genossen, wie in den vergangenen Jahren. Schuld daran war wohl das nicht gerade sommerliche Wetter. Zwar blieb es trocken, aber mit eine Temperatur von nur zwölf Grad war Sommerkleidung out. “Bekanntlich gibt es ja kein schlechtes Wetter, sondern nur mangelhafte Kleidung”, sagte ein Besucher und so feierte das Partyvolk eingemummt in warmen Sachen.
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Anderes Wetter aus ihrer Wahlheimat USA ist Silke Miller gewohnt. Seit 1999 lebt die ehemalige Sylbacherin, die einst den Mädchennamen Hess trug, in den Vereinigten Staaten mit ihrem Ehemann. Dennoch lässt es sich die Auswanderin nicht nehmen, am Zeiler Weinfest präsent zu sein. “Jedes Jahr fliege ich extra nach Deutschland um das Weinfest mitzuerleben”, sagt Silke Miller, deren Eltern heute im Zeiler Stadtteil Schmachtenberg leben. Und so ist es nicht verwunderlich, dass sich die heimatverbundene Frau auch für das Gelingen des Altstadt-Weinfestes engagiert. Seit etlichen Jahren steht sie regelmäßig im Grillstand der Feuerwehr Schmachtenberg, verkauft Bratwürste und Steaks und verbreitet stets gute Laune. Lediglich an einem Tag, so wie jetzt am Montag, mischt sich Silke Miller unter das Publikum und feiert gemeinsam mit Verwandten und Freunden in die Nacht hinein.
“Heute ist es direkt angenehm über das Weinfest zu laufen”, sagen Andrea und Günther Biertempfel. Das Zeiler Ehepaar, das gemeinsam mit Tochter Julia und deren Freund sowie weiteren Bekannten unterwegs ist, fühlt sich an die Anfangszeit erinnert: “Bei den ersten Weinfesten hielt sich der Andrang ebenfalls in Grenzen”. Freilich ist es schöner, wenn man nicht in einem Pulk Menschen eingekesselt ist. Aber wer denkt, dass der verhaltene Besucheransturm am letzten Festtag die weinfröhlichen Stimmung trübte, der irrt.
Mit Songs zum Mitfeiern zog in erster Linie die Partyband “Bayernmafia” auf der Hauptbühne am Marktplatz die Menschen in ihren Bann. Zusätzlich sorgte ein Gastauftritt für Furore. Sänger Marco Alt, gut befreundet mit “Bayernmafia”-Keyboarder Daniel Häfner aus Haßfurt, brachte die Zuschauer mit dem legendären Hit “Angels” von Robbie Williams zum Toben. “Es ist Wahnsinn vor so einem großen Publikum wieder einmal auf der Bühne zu stehen”, sagt der erfahrene Musiker, der auch noch eine Zugabe parat hatte. Einst absolvierte er selbst 13 Jahre lang mit seiner Rockband “Sky” regelmäßig 120 Auftritte im Jahr in Deutschland und Europa. Dabei ist Marco Alt auch im heimischen Landkreis alles andere als unbekannt . Der Hofheimer war zum Beispiel im Jahr 2015 auch schon Gast in der Pro7-Sendung „The Voice of Germany“ und bewies dort dem Fernsehpublikum seine Sangeskunst. Seine Leidenschaft Singen verband der 46-Jährige vor einigen Jahren mit einer weiteren Leidenschaft, nämlich das Kochen. So betreibt der Selfmademan, neben Auftritten mit seiner aktuellen Band “Akustica”, einen beliebten Foodtruck. Damit ist er bei Festen und im Catering unterwegs, wobei die Angebotspalette vom klassischen fränkischen Schäuferla über leckere Burger bis zum Pulled Pork reicht.
