
Knetzgau / Unterschwappach, Lkr. Haßberge. Mitten in der Nacht wurden die Anwohner in Unterschwappach und den umliegenden Dörfern am Montagfrüh durch die Feuerwehrsirenen aus dem Schlaf gerissen. Starker Rauch machte sich in einem Wohnhaus in dem Knetzgauer Ortsteil breit, der durch einen Kaminbrand ausgelöst wurde. Die 84-jährige Bewohnerin des Fachwerkhauses hatte Glück im Unglück und blieb unverletzt. Die Ortsdurchfahrt von Unterschwappach war für mehrere Stunde komplett für den Verkehr gesperrt.

Kurz vor 2:30 Uhr alarmierte die Integrierte Leitstelle (ILS) Schweinfurt die Feuerwehren aus Unterschwappach, Oberschwappach, Westheim und Eschenau sowie die Federführung und die Führungsunterstützung der Feuerwehr Knetzgau zu einer „Rauchentwicklung in Wohnhaus mit Person in Gefahr“, wie es nach Feuerwehrangaben in der Erstmeldung hieß. Es stellte sich heraus, dass ein Kaminbrand ursächlich für den Rauch war. Erschwerend kam für die Einsatzkräfte hinzu, dass durch die extreme Hitze eine eine Zwischendecke in Mitleidenschaft gezogen wurde. Um dort an die Glutnester zu kommen, musste in einem Badezimmer im ersten Stockwerk zuerst mühevoll die Wandverkleidung entfernt werden, erklärte Unterschwappachs Kommandant und Kreisbrandmeister Klaus Oster, der den Einsatz leitete. Um genügend Atemschutzgeräteträger vorhalten zu können, wurden im Laufe des Einsatzes die Feuerwehr Steinsfeld und die restliche Mannschaft der Feuerwehr Knetzgau nachalarmiert. Auch der Gerätewagen Atemschutz der Feuerwehr Sand kam zum Einsatz. Insgesamt waren rund 120 Feuerwehrmänner und -frauen sowie der BRK-Rettungsdienst und mehrere Streifen der Polizeiinspektion Haßfurt vor Ort.

Einem glücklichen Umstand hat es die Hausbewohnerin zu verdanken, dass sie mit dem Schrecken davon kam. Die rüstige Seniorin wurde zufällig wach und bemerkte den Qualm. Geistesgegenwärtig setzte sie sofort einen Notruf ab und begab sich an die frische Luft. Ein routinemäßiger Check durch den Rettungsdienste ergab, dass die Frau keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen davon trug. Im Badezimmer und einem angrenzenden Raum entstand erheblicher Sachschaden, den die Polizei in der Nacht noch nicht genau beziffern konnte. Die Kriminalpolizei Schweinfurt hat die Ermittlungen zur genauen Brandursache sowie zur Schadenshöhe übernommen.
Nach rund zweieinhalb Stunden konnte der Großteil der Feuerwehren wieder abrücken. Die Feuerwehr Unterschwappach übernahm indes die Brandwache über Nacht. Bemerkenswert ist der Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft. Unbeteiligte Anwohner zeigten Eigeninitiative und versorgten die Einsatzkräfte mit heißen Kaffee und Tee bei den frostigen Temperaturen unter dem Gefrierpunkt.
