Zusammenstoß mit Polizeiauto – Unfallbeteiligter flüchtet

Ein Polizeifahrzeug kollidierte mit einem Audi Q5 in der Nähe von Rentweinsdorf. Foto: © Christian Licha

+++Update 08.03.2021; 14:00 Uhr+++
Wie die Polizei in einem Pressebericht mitteilt, hat das geflüchtete Fahrzeug eine dunkle Farbe.
Weitere Erkenntnisse dazu, hat die Polizei nicht mitgeteilt.

Rentweinsdorf, Lkr. Haßberge. Ein Einsatzfahrzeug der Polizei war am Sonntag auf der Staatsstraße 2274 zwischen Rentweinsdorf und Salmsdorf an einem Verkehrsunfall beteiligt. Dabei entstand erheblicher Sachschaden, die Streifenbesatzung wurde glücklicherweise aber nur leicht verletzt.

Kurz nach 18 Uhr war eine 76-jährige Frau mit ihrem Audi Q5 Richtung Salmsdorf unterwegs, als sie in einem Waldstück von einem anderen Fahrzeug überholt wurde. In diesem Moment kam in entgegengesetzter Richtung ein Streifenwagen der Polizeiinspektion Ebern entgegen, der sich nicht auf einer Einsatzfahrt befand. Die Seniorin bremste ihr Fahrzeug stark ab, so dass der Überholende vor ihr einscheren konnte, ohne dass es zum Zusammenstoß mit dem Entgegenkommenden kam. Ebenso bremste das Polizeifahrzeug ab, kam ins Schlingern und kollidierte daraufhin mit dem Audi, wie der Eberner Dienststellenleiter Detlef Hauck am späten Sonntagabend gegenüber dem BRK-Pressesprecher Michael Will, bestätigte. Der Überholende flüchtete von der Unfallstelle.

Der eigentliche Unfallverursacher, der trotz Gegenverkehr den Audi überholte, flüchtete anschließend. Foto: © Christian Licha

Das Polizeiauto kam nach rechts von der Straße ab und blieb auf einem Grünstreifen zwischen Fahrbahn und Wald quer stehen. Der Audi befand sich nach der Kollision weiterhin auf seiner ursprünglichen Fahrbahnseite. Beide Fahrzeuge wurden hauptsächlich jeweils vorne rechts beschädigt. Im BMW wurden auch alle Front- und Seitenairbags ausgelöst.

Im Streifenfahrzeug wurden alle Front- und Seitenairbags ausgelöst. Foto: © Christian Licha

Hilfe war schnell vor Ort, weil ein eingebautes eCall-System in dem Dienstfahrzeug automatisch nach dem Zusammenstoß eine Meldung an die BMW-Notrufzentrale abgesetzt hatte. Nachdem es keinen Sprechkontakt zu den Fahrzeuginsassen gab, musste von einem schlimmeren Unfall ausgegangen werden. Die sofort informierte Integrierte Leitstelle (ILS) Schweinfurt setzte deshalb ein Großaufgebot an Rettungskräften in Gang.

Die Streifenbesatzung, ein Polizeibeamter und seine Kollegin, konnten selbstständig das Fahrzeug verlassen und wurden glücklicherweise nur leicht verletzt. Foto: © Christian Licha

Beim Eintreffen der Freiwilligen Feuerwehren aus Rentweinsdorf, Ebern, Salmsdorf, Kirchlauter und Neubrunn hatte die Streifenbesatzung, ein Polizeibeamter und seine Kollegin, schon selbstständig das Fahrzeug verlassen können. Beide erlitten leichte Verletzungen und wurden vorsichtshalber zur weiteren Untersuchung mit einem Rettungswagen in das Krankenhaus nach Ebern gebracht. Ein zufällig nach einem Einsatz in einer Nachbarortschaft frei gewordener Notarzt, fuhr ebenfalls den Unfallort an. Die 76-jährige Audi-Fahrerin blieb unverletzt und kam mit dem Schrecken davon. Für die Frau war es dem Vernehmen nach bereits der zweite Unfall innerhalb einiger Wochen, an dem sie schuldlos beteiligt war.

Rund 30 Einsatzkräfte der umliegenden Feuerwehren waren vor Ort. Foto: © Christian Licha

Unter der Einsatzleitung des Rentweinsdorfer Kommandanten Florian Rengstl hatten rund 30 Feuerwehrler die Ausleuchtung der Unfallstelle übernommen, stellten den Brandschutz sicher, nahmen ausgelaufene Betriebsstoffe auf und reinigten die Fahrbahn. Außerdem wurde der Streckenabschnitt zwischen Rentweinsdorf und der Abzweigung nach Mauschendorf komplett gesperrt und der Verkehr durch die Feuerwehr umgeleitet. Knapp viereinhalb Stunden dauerte die Vollsperrung an.

Für über vier Stunden war die Staatsstraße zwischen Rentweinsdorf und der Abzweigung nach Mauschendorf für den Verkehr gesperrt. Foto: © Christian Licha

Die Wartezeit am Unfallort nutzte der Eberner Gruppenführer Daniel Hüttinger um seine Kameraden nochmals auf die Gefährlichkeit von Airbags aufmerksam zu machen. Die Kraft eines auslösenden Airbags war eindrucksvoll anhand eines großen Sprungs in der Windschutzscheibe des Polizeiautos zu sehen. Falls an einem Unfallfahrzeug der Fahrerairbag nicht ausgelöst wurde, besteht die Gefahr dass sich Einsatzkräfte verletzten, sollte der Airbag dennoch später aufgehen. Aus diesem Grund gibt es eine spezielle Airbag-Sicherung bei den Feuerwehren, die auf das Lenkrad aufgebracht wird. Im Inneren der Vorrichtung sind kleine Dornen angebracht, die im Fall des Falles sofort dafür sorgen, dass der Airbag nicht sein volles Volumen entfaltet, erklärte Hüttinger.

Die Wartezeit am Unfallort nutzte der Eberner Gruppenführer Daniel Hüttinger um seine Kameraden nochmals auf die Gefährlichkeit von Airbags aufmerksam zu machen. Foto: © Christian Licha

Die Unfallaufnahme erfolgte durch die Verkehrspolizeiinspektion Schweinfurt-Werneck. Hinzugezogen wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft auch ein Sachverständiger der DEKRA, um den genauen Unfallhergang zu klären.

Zeugen des Verkehrsunfalls und Personen, die möglicherweise Hinweise zu dem beteiligten dunklen Pkw geben können, werden gebeten, sich mit der Verkehrspolizei Schweinfurt-Werneck in Verbindung zu setzen. Auch der Fahrer des überholenden Pkw wird selbst dringend gebeten, sich zu melden. Hinweise werden unter Tel. 09722/9444-130 entgegengenommen.Das Fahrzeug fuhr nach dem Unfall in Fahrtrichtung Kirchlauter davon.

Ein Sachverständiger der DEKRA wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft hinzugezogen. Foto: © Christian Licha